Vergleich der hornhauttopographischen Veränderungen nach 3 mm Clear Corneal Incision mit und ohne 0,7 mm tiefen Vorschnitt

C. Vass, R. Menapace, G. Rainer, K. Strenn
Universitäts-Augenklinik, Abteilung B, Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien


Hintergrund:

Die Kleinschnitt-Kataraktchirurgie mit Implantation flexibler Intraokularlinsen (IOL) hat die Minimierung des operativ induzierten Astigmatismus zum Ziel. Die Clear Corneal Incision (CCI) ist zur Erreichung dieses Zieles geeignet, kann aber bei größeren Inzisionslängen durch Druck auf die hintere Lippe unter Umständen geöffnet werden. Als eine Methode dies zu verhindern wurde ein ca. 0,7 mm tiefer perpendikulärer Vorschnitt beschrieben. Da dieser Vorschnitt jedoch einer Arcuate Incision entspricht, sollte man einen vermehrten induzierten Astigmatismus erwarten.

Methodik:

Es wurden 50 Augen durch eine 3 mm CCI Katarakt operiert. Bei je 25 Patienten wurde ein 0,7 mm tiefer Vorschnitt bzw. kein Vorschnitt gemacht. Es wurden präoperativ, sowie 1 Woche, 1 Monat und 3 Monate postoperativ die Hornhauttopographie mit dem TMS-1 (Tomey) aufgenommen. Es wurden Mittelwerte der topographischen Veränderungen zwischen den Untersuchungszeitpunkten errechnet und farbkodiert dargestellt. Weiter wurde mit statistischen Tests (gepaarte Wilcoxon Tests) die Signifikanz der Veränderungen in den einzelnen Segmenten berechnet und ebenfalls farbkodiert wiedergegeben. Mittels Gruppenvergleich wurde überprüft, ob sich die topographischen Veränderungen nach den beiden Schnitten voneinander unterscheiden.

Ergebnisse:

In beiden Gruppen kam es zu einer signifikanten Abflachung der dem Schnitt benachbarten temporalen Hornhaut. Diese war etwas stärker ausgeprägt nach CCI mit tiefem Vorschnitt verglichen mit der CCI ohne Vorschnitt

Schlußfolgerung:

Die postulierte verstärkte Astigmatismus-Induktion nach tiefem CCI-Vorschnitt konnte mittels statistischer Auswertung hornhauttopographischer Aufnahmen bestätigt werden. Das Ausmaß dieser verstärkten Astigmatismusinduktion ist aber nicht so groß, daß man es nicht für eine verbesserte Sicherheit in Kauf nehmen könnte.


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