Ch. Höing, St. Ullrich, K. Ludwig, A. Kampik
Augenklinik der Ludwig Maximilians-Universität, Mathildenstr. 8, D-80336 München
Nachdem zunächst Tunnelschnitt-Techniken bei der Phakoemulsifikation der Katarakt genutzt wurden, ist auch die extrakapsuläre Technik in Richtung Hydrofragmentation so verfeinert worden, daß Tunnel-Techniken ohne Naht ohne Phako angewendet werden können. Unterschiede von im Titel genannten Techniken in Bezug auf die Hornhautgeometrie sowie auf den mittleren Endothelzellverlust sollen aufgedeckt werden,
48 Patienten wurden mittels Hydrofragmentation durch einen 6,5 mm Tunnel (frown) mit Implantation einer 7 mm PMMA IOL operiert (Gruppe 1). Bei 48 Patienten wurde eine Phakoemulsifikation durch einen 4,5 mm Skleratunnel (Frown) mit Implantation einer 6 mm PMMA IOL (Gruppe 2) durchgeführt. Die Hornhautgeometrie wurde praeop, postop und nach 6 Wochen mittels computergestützter Hornhauttopographie (TMS-1) vermessen. Der induzierte Astigmatismus wurde nach Jaffe berechnet. Die Endothelzellzahl wurde mit einem automatischen Endothelzellmikroskop (Konan Noncon Robo SP 6000) bestimmt.
In Gruppe 1 wurde ein Astigmatismus von 1,35 dpt direkt postoperativ und 1,15 dpt nach 6 Wochen induziert. In Gruppe 2 wurde direkt postoperativ ein Astigmatismus von 1,31 dpt und nach 6 Wochen ein Astigmatismus von 0,92 dpt induziert. Die Unterschiede sind statistisch nicht signifikant (T-Test). Die Reduktion des induzierten Astigmatismus in den 6 postoperativen Wochen ist jedoch in der Phakogruppe signifikant größer. Der mittlere Endothelzellverlust in Gruppe 1 betrug nach 6 Wochen 8,3%, in Gruppe 2 6,9%. Auch hier sind die Unterschiede nicht signifikant.
Mit den eingesetzten Methoden lassen sich keine signifikanten Unterschiede der induzierten Hornhautveränderungen nachweisen. Es ergibt sich jedoch ein statistisch signifikant höherer Rückgang des induzierten Astigmatismus bei Phakoemulsifikation durch einen 4,5 mm Tunnelschnitt.