K. Hille, A. El Zarka, K. W. Ruprecht
Augenklinik und Poliklinik der Universität des Saarlandes
Oscar-Orth-Str. 1, D-66421 Homburg/Saar
Die Vorteile einer simultanen Phakoemulsifikation und Glaukomoperation erscheinen zunächst einleuchtend, in der Literatur werden jedoch häufig insuffiziente Filterkissen beschrieben. Als Ursache wird die große Wundfläche angesehen Die Verkleinerung der Tunnel-Inzision bei Implantation einer Silikonlinse sollte hier Vorteile eröffnen. Patienten und Methoden: Bei 30 Patienten haben wir in konsekutiver Folge eine simultane Phakoemulsifikation und Glaukomoperation mit einem dreieckigen Skleralläppchen durchgeführt. Die Phakoemulsifikation und Implantation von Silikon-Hinterkammerlinsen in gefaltetem Zustand erfolgte über einen lediglich 3,5 mm breiten Tunnel, den wir an der Basis des Skleralläppchens in die klare Hornhaut hineinpräparierten. In einem standardisierten Protokoll erfaßten wir objektive und subjektive Refraktion, Keratometerwerte, Visus, Augendruck, verordnete Medikamente sowie die Situation des Filterkissens. Die postoperativen Befunde wurden nach 7 Tagen, 4 Wochen und 6 Monaten erhoben.
Der induzierte Astigmatismus betrug nach 6 Monaten -0,75 (± 0,8), wobei wir keine Tendenz zum Astigmatismus gegen die Regel sahen. Der Median der Drucksenkung betrug 11 mm postoperativ. Die 6-Monats-Werte liegen von 15 Patienten vor. Der Augendruck war bei allen Patienten reguliert, bei 2 mit zusätzlicher Medikation. Lediglich bei 2 Patienten fand sich kein Filterkissen.
Durch die Verkleinerung des Vorderkammerzugangs während der Phakoemulsifikation bei gleichzeitiger Goniotrepanation scheint das Risiko einer Filterkissen insuffizienz deutlich verringert.