N. Anders, D. T. Pham, T. Walkow, J. Wollensak
Augenklinik im Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität, Augustenburger Platz 1, D-13353 Berlin
Im Untersuchungszeitraum September 1990 bis September 1995 kam es im Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität bei 54 Patienten zu einem Linsenaustausch und bei zwei zu einer Linsenexplantation. Von diesen 56 Linsen waren 42 im Virchow Klinikum implantiert worden. 25 Linsen waren im Untersuchungszeitraum eingesetzt worden. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 66,5 ± 12,7 Jahre. Insgesamt wurden im genannten Zeitraum 19.488 Intraokularlinsen implantiert.
Die explantierten 56 Intraokularlinsen unterteilten sich in folgende Linsentypen: 49 PMMA-Hinterkammerlinsen (hiervon waren 9 Multifokallinsen), 1 Silikonhinterkammerlinse, 2 Vorderkammerlinsen und 4 Iriscliplinsen. 9 der 54 wieder implantierten Linsen wurden als nahtfixierte Hinterkammerlinsen eingesetzt und 7 als Vorderkammerlinsen. Ursache für die Linsenexplantation war in 13 Fällen eine Linsendezentrierung als Folge einer asymmetrischen Implantation und in 5 Fällen als Folge einer Kapselruptur, bei 9 Fällen eine Linsensubluxation bei Zonuladefekt, bei 5 Fällen Dezentrierung bei einer Nachstarabsaugung, in 3 Fällen eine Hornhautdekompensation, in einem Fall eine Endophthalmitis, in 3 Fällen ein persistierender Vorderkammerreizzustand und in 17 Fällen als Folge einer Anisometropie (hiervon 10 Fälle mit Biometriefehlern). Zusätzlich wurden die explantierten Linsen morphologisch untersucht.
Die häufigsten Ursachen für eine Linsenexplantation waren Dezentrierungen infolge einer asymmetrischen Implantation oder eines Zonuladefektes, sowie fehlerhafte Brechkraftwerte der implantierten Linsen.