Modellrechnungen zur Vorhersage von IOL-Konstanten

W. Haigis [1], A. Gross [2]
1 Universitäts-Augenklinik, Josef-Schneider-Str. 11, D-97080 Würzburg
2 Augenarztpraxis, Robert-Koch-Str. 56, D-84489 Burghausen


Die gebräuchlichen Formeln zur IOL-Berechnung beruhen, was die darin enthaltenen numerischen Parameter angeht, auf klinischer Erfahrung mit Plankonvexlinsen. Heute werden jedoch überwiegend Bikonvexlinsen implantiert. Wie in einer früheren Arbeit anhand von Modell-IOLs gezeigt wurde, müssen Bikonvexlinsen je nach Formfaktor bei der IOL-Berechnung deutlich anders behandelt werden als Plankonvexlinsen. In der vorliegenden Studie sollte überprüft werden, inwieweit solche Modellrechnungen bei realen Intraokularlinsen zu einer Optimierung der IOL-Konstanten und damit zu einer Verbesserung der klinischen Ergebnisse beitragen können. Hierzu wurde der Dicke-Linsen-Formalismus eingesetzt, um die Emmetropie-Brechwerte einer realen Intraokularlinse für verschieden lange Augen theoretisch zu berechnen. Daraus wurden IOL-Konstanten zum Gebrauch mit der SRK II-, der SRK/T und der Dünne-Linsen-Formel abgeleitet. Diese wurden anschließend benutzt, um retrospektiv die Refraktion von über 100 Augen vorherzusagen, die mit einer entsprechenden Silikonlinsen (STAAT AA-4203V) versorgt worden waren. Die guten Ergebnisse bestätigen die Brauchbarkeit der Modellrechnungen, die im Detail dargestellt werden.


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