T. Bohlender, J.Weindler, P. Schröder, K. W. Ruprecht
Augenklinik und Poliklinik der Universität des Saarlandes, Oscar-Orth-Str. 1, D-66421 Homburg/Saar
Im Vergleich zur transkonjunktivalen Peribulbäranästhesie soll der transkonjunktivale Zugang eine bessere Identifizierung der Bulbusgrenzen ermöglichen und weniger schmerzhaft sein. Das Ziel unserer Untersuchungen war deshalb, die Ergebnisse der Peribulbäranästhesie nach transkonjunktivaler und transkutaner Injektion zu vergleichen.
In einer prospektiven randomisierten und einfach maskierten Studie wurden insgesamt 46 Patienten aufgenommen, bei denen eine Katarakt-Operation in Peribulbäranästhesie durchgeführt wurde. Bei jeweils 23 Patienten wurde die Peribulbäranästhesie transkonjunktival bzw. transkutan gesetzt. Vor Setzen der Peribulbäranästhesie erhielten alle Patienten Conjuncain â-Augentropfen zur Anästhesie der Bindehaut. Vor sowie 20 Minuten nach Setzen der Peribulbäranästhesie wurden folgende Meßgrößen erhoben: Bulbusmotilität (Brille nach Kestenbaum), Schmerzscore (visuelle Analogskala), Hornhautsensibilität an 4 Stellen (Graduierung von 0 bis 1), Lidspaltenbreite bei Lidschluß und maximaler -öffnung (mm). Außerdem wurde die Häufigkeit einer auftretenden Bindehautchemosis sowie die Notwendigkeit von Nachinjektionen verglichen.
Biometrische Daten, durchgeführte Operationen und die Ausgangswerte der Meßgrößen differierten nicht. Die Schmerzen bei der transkonjunktivalen Injektion (5,6 ± 2,4) waren signifikant höher (p = 0,05) als nach der transkutanen (4,2 ± 2,4). Bei den anderen Meßgrößen zeigten sich keine signifikanten Unterschiede. In beiden Gruppen zeigten jeweils 17% eine Bindehautchemosis und bei 13% war eine Nachinjektion erforderlich. Bei 2/3 der Patienten mit transkonjunktivaler Injektion war trotz Hochhebung des Lidsperrers der obere Fornix nicht oder nur schlecht einsehbar.
Die transkonjunktivale Peribulbäranästhesie scheint keine Vorteile im Vergleich zur transkutanen Injektion zu haben. Die bessere Identifizierung der anatomischen Strukturen und damit der Bulbusgrenzen ist bei 2/3 der Patienten bei der kranialen Injektion nicht gegeben.