Mitelfristige Ergebnisse zur IOL-Zentrierung und Nachstarbildung pseudophaker Augen mit PMMA-, Silikon- und Acryl-Linsen

S. Kohnen, P. Brauweiler
Klinik Dardenne, Friedrich-Ebertstr. 23-25, D - 53177 Bonn


In einer prospektiven randomisierten Studie sollte der Frage nach dem Hinterkammerlinsen-Positionierungs- und Zentrierungsverhalten, sowie der Nachstarentwicklung bei verschiedenen Linsenmaterialien nachgegangen werden.

Methodik:

Es wurden 50 Augen von 44 Patienten an einer Katarakt komplikationslos operiert. 3 verschiedene Linsentypen aus PMMA (n=17), Silikon (n=18) und Acryl (n=15) wurden randomisiert zugeordnet und implantiert.
Bei den Implantaten handelte sich um eine einstückige 12,5 mm PMMA-Linse, sowie um eine Silikon-und eine faltbare Acryl-Linse mit PMMA-Haptiken und 13,0 mm Gesamtdurchmesser. Alle Linsen wiesen biconvexe 6 mm Optiken und 10 Grad Haptik-Anwinkelungen auf.
Bei allen Operationen kam die gleiche Devide and Conquer-Technik nach Kapsulorhexis zur Anwendung. Es wurde eine sorgfältige bimanuelle Kapselpolitur durchgeführt und alle Linsen sicher in den intakten Kapselsack implantiert.
Die Patienten wurden 6 Monate nach der Operation unter maximaler Mydriasis nachuntersucht.

Ergebnisse:

HKL-Positionierung und -Zentrierung: Alle PMMA- und Acryl-Linsen fanden sich bei optimaler Zentrierung im Kapselsack wieder. Trotz regelrechter Zentrierung befand sich bei 3 der 18 Silikon-Linsen eine Haptik im Sulkus. Eine weitere Linse lag bei minimaler Dezentrierung mit beiden Haptiken im Sulkus.
Nachstarbildung: PMMA: 7 von 17 Augen wiesen eine milde Kapseltrübung auf. 4 von 17 Augen zeigten eine fortgeschrittene Nachstarbildung, die eine Kapsulotomie erforderte. Silikon: 6 von 18 Augen mit beginnender, 3 von 18 Augen mit fortgeschnttener Kapseltrübung. Kapsulotomien waren nicht erforderlich.
Acryl: 1 von 15 Augen mit beginnendem Nachstar bei vollem Visus.

Schlußfolgerung:

Mittelfristig fand sich ein gutes Zentrierungsverhalten bei allen Linsentypen mit optimaler Positionierung im Kapselsack bei PMMA- und Acryl-Linsen. Die geringste Nachstarbildung fand sich bei Acryl-Linsen. Frühzeitige Kapsulotomien waren nur bei PMMA-Linsen erforderlich.


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