Fragestellung:
Refraktive Eingriffe mittels Excimer-Laser werden in der Regel als elektive Eingriffe an medizinisch gesunden Augen durchgeführt. Umso mehr Wert wird deshalb auf eine weitreichende Aufklärunq gelegt. Der Patient soll aufgrund des eigenen Verständnisses selbst die Indikation zu einer irreversiblen Operation stellen. Wieweit reicht das Verständnis des Patienten nach der Aufklärung? Welche Erwartungen verknüpft der Patient mit einem refraktiven Eingriff? Wie detailliert erinnert sich der Patient postoperativ noch an die Aufklärung und seine präoperativen Erwartungen?
Methode:
30 Patienten wurden vor einer myopen PRK an Hand einer Check-Liste standardisiert aufgeklärt. Präperativ und 1 Monat postoperativ wurden in einem Fragebogen Verständnis und Erwartungen des Patienten abgefragt.
Ergebnisse:
Bei einem durchschnittlichen Alter von 36 Jahren wurden Frauen und Männer gleichhäufig operiert. Wesentliche Faktoren des Operationsablaufes und der eigenen Erwartungshaltung wurden vor und nach der Operation korrekt erinnert. Die Vorstellung des Patienten über den Operationsablauf entsprachen in 47% ziemlich und in 53% völlig dem tatsächlichen Geschehen. Von 9 genannten möglichen Komplikationen werden im Durchschnitt aber nur 3,5 Items richtig erinnert. Postoperative Schmerzen (74%) oder Hornhautnarben (83 %) werden besonders häufig genannt. Bei präoperativer Unsicherheit in Wissensfragen werden diese postoperativ falsch beantwortet. Der Patient legt dann mehr Wert auf die Beantwortung emotionaler Fragen, z.B. nach Befürchtung von Komplikationen oder eigene Empfindungen beim Eingriff. 85% würden diesen Eingriff auch weiterempfehlen. 85% der behandelten Patienten waren mit dem operativen Ergebnis zufrieden. Dies entsprach dem Anteil an Patienten mit einer Refraktion +/-1 Dioptrie vom Ziel. Entsprechend würden 85% der behandelten Patienten den Eingriff weiterempfehlen. Unsere Erfahrungen mit der Aufklärung zeigen, daß ein sehr weitgehendes, detailliertes Gespräch von den Patienten dankbar angenommen wird und nicht abschreckend wirkt.
Schlußfolgerung:
Dementsprechend, wird der Operationsablauf entsprechend den eigenen Erwartunqen erlebt. Von der Vielzahl der präoperativ genannten Komplikationsmöglichkeiten vor PRK, erinnert sich der Patient bei unkompliziertem Verlauf 1 Monat postoperativ aber nur noch an einfache Nebenwirkungen wie Schmerzen und Narbenbildung.