Eine prospektiv angelegte, die Klinikroutine begleitende EDV-unterstützte, standardisierte Dokumentation dient nicht nur der gesetzlich vorgeschriebenen Leistungserfassung und Qualitätssicherung, sondern stellt auch ein probates Hilfsmittel zur Identifikation von Risikofaktoren bei der Kataraktchirurgie dar.
Methode: Im Zeitraum von 1986 bis 1988 wurden an unserer Klinik in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, Statistikern und medizinischen Dokumentaren die standardisierten "ERLANGER AUGENBLÄTTER" entwickelt. Seit 1988 werden die Anamnese-, Diagnose- Operations- und Verlaufsdetails aller Kataraktextraktionen prospektiv und standardisiert mittels der "ERLANGER AUGENBLÄTTER" EDV-technisch erfaßt. Die Patientenstammdaten werden online von der Verwaltung übernommen, der Operateur erstellt den Operationsbericht in standardisierter Form am Computer direkt im Operationssaal. Die Anamnese- und Verlaufsdaten werden auf den Stationen bzw. in der Ambulanz erfaBt. Die Biometriedaten können über das Netzwerk der Augenklinik (NOVELL-Netzwerk, derzeit 80 PC angeschlossen) in die Datenbank transferiert werden.
Ergebnisse: Die Anzahl der bisher erfaßten Kataraktextraktionen beträgt 11.000. Zu diesen Operationen gehören 50.000 Einzeldiagnosen und 20.000 postoperative Verlaufsuntersuchungen. Die Qualität der Daten wird durch die Direkteingabe durch den Operateur unter Plausibilitätskontrolle deutlich verbessert.
Schlußfolgerungen: Mit Hilfe unserer EDV-unterstützten
Dokumentation sind die aktuellen Zahlen jederzeit schnell verfügbar
und statistische Auswertungen sowie graphische Darstellungen von
Leistungsentwicklungen,
intra- und postoperativen Komplikationen und Verlaufsbeobachtungen können
mit geringem Aufwand erstellt werden. Die Datenbanken stellen die Grundlage
für prospektive, wissenschaftliche Studien dar. Schließlich ist
die schnelle Verfügbarkeit aller leistungsbezogenen chirurgischen
Daten eine unerläßliche Hilfe für die im GSG vorgeschriebene
Leistungserfassung und Dokumentation.
Gefördert durch die DFG - Nau 55-4/1,2