MEMORY- VERSUS ACRYLAT-IOL
EINE VERGLEICHSSTUDIE FALTBARER MATERIALIEN
BEIM SELBEN PATIENTEN.
S. Harrer, M. Rossmann, M. Brandstetter, W. Burgmüller,
K. Rigal
Hanusch-Krankenllaus, Augenableilung, Heinrich-Collinstrate 30, A- 1140
Wien
Bericht über eine seit 6 Monaten laufende prospektive Studie,
bei der zwei
verschiedene faltbare lOL-Materialien verglichen werden: Bei bisher 12
Kataraktpatienten wurde nach Kleinschnitt-Chirurgie ein Auge mit einer
HEMA/MMA-Linse (Memory-Lens) versorgt und zu einem späteren Zeitpunkl
bei
analoger Operationstechnik in das Partnerauge eine Acrylat-Linse (Acrysof)
implantiert. Die IOL unterscheiden sich kaum im Design (bikonvexe
3-Stück-Linsen
mit 6 mm Optik, 13 mm Haptik-Durchmesser, 10° Haptik-Winkel, UV-Schutz).
Die
Materialunterschiede können somit gut verglichen werden, zumal
außerdem
beim
selben Patienten interindividuelle Unterschiede bei der Beurteilung
psychophysischer
Tests nicht berücksichtigt werden müssen.
Methode: Der Vergleich zwischen den beiden IOL-Materialien im
Augenpaar
desselben Patienten erfolgte anhand folgender Untersuchungen: Biomikroskopie
inklusive lOL-Oberflächenzytologie, Vorderkammertiefe, Zentrierung,
Refraktion,
Visus, Kontrastsensitivität, Blendungsempfindlichkeit, Pseudoakkommodalion
und
Farbwahrnehmung.
Ergebnisse und Schlußfolgerungen: Beide IOL-Typen führten
in der Beobachtungszeit
zu ausgezeichneten Ergebnissen. Unterschiedliche Materialeigenschaften
(Refraktionsindex, Linsendicke, Verformbarkeit, Oberflächenbeschaffenheit
u.a.)
kamen bei den venrwendeten Tests nicht zum Tragen.