Die Katarakt und retinale Pathologie treten bei älteren Menschen
oftmals gemeinsam auf und erfordern dann ein kombiniertes Vorgehen der Vorder-
und Hinterabschnittschirurgie. Dieses Video zeigt die kombinierte Katarakt-
und Macula pucker Chirurgie.
Zuerst demonstrieren wir unsere Technik der Tunnelpräparation und
bimanuellen
Phakoemulsifikation. Eine bikonvexe Silikon-IOL mit Polypropylenhaptik wird
gefaltet über den Hornhauttunnel implantiert.
Dann wird eine Standard-pars plana-Vitrektomie mit drei 3,5 bis 4 mm hinter
dem Limbus positionierten Sklerostomien durchgeführt.
Der IOL-Rand erschwert durch den prismatischen Effekt die Orientierung und
Instrumentenkontrolle während der vitreoretinalen Chirurgie.
Nach Entfernung des zentralen eingetrübten Glaskörpers werden
stark adhärente präretinale Membranen in der Makula erkennbar.
Ein stumpfer Spatel diente der Unterminierung und anschließenden
Mobilisation
des epiretinalen Membranrandes von der Netzhaut. Hiernach wurde die Membran
vorsichtig mit einer feinen Pinzette am Rand gefaßt und von der Netzhaut
losgelöst.
Die computerisierte Videokeratoskopie zeigte unter Anwendung der isodioptrischen
Vergleichsdarstellung eine nur geringe postoperative Veränderung der
Hornhautoberfläche.
Die erfolgreiche Kombination von Phakoemulsifikation mit Implantation einer
faltbaren IOL über einen Hornhauttunnel mit der Makulachirurgie ergab
einen nur geringen chirurgisch induzierten Astigmatismus und eine sehr niedrige
postoperative Entzündungsreaktion.
Die visuelle Rehabilitation nach kombinierter Chirurgie wird somit vornehmlich
durch die zugrundeliegende Netzhauterkrankung beeinflußt.