Optische Rehabilitation durch die Osteo-Odonto-Keratoprothese nach Strampelli
K. Hille 1 , H. Landau 2 , K. W. Ruprecht 1
Stark vaskularisierte Hornhautnarben führen in der Re-gel zu einer Abstoßung des Transplantats. Eine optische Rehabilitation der Patienten ist nur durch eine Kerato-prothese möglich. Wir berichten über das postoperative Ergebnis von zwei Patienten.
Patienten Bei je einem Patienten mit okulärem Pemphi-goid und einem Zustand nach schwerer Verätzung lag ei-ne Limbusinsuffizienz mit erheblicher Vaskularisation der Hornhaut an beiden Augen und Visusreduktion auf Handbewegungen bzw. Fingerzählen vor. Wegen der schlechten Prognose einer Keratoplastik versorgten wir die Patienten mit einer Osteo-Odonto-Keratoprothese nach Strampelli. Hierzu präparierten wir aus einer Zahn-wurzel des Patienten und einem 8 mm langen und 3 bzw. 3,5 mm breiten PMMA-Zylinder ein Implantat, das nach Deckung der Hornhaut mit Mundschleimhaut in die Hornhaut der Patienten implantiert wurde.
Ergebnisse Die Nachbeobachtungszeit beträgt 3 Jahre bzw. 10 Monate. Die Implantate sind fest eingeheilt, der Vi-sus beträgt 0,5 bzw. 0,7. Das Gesichtsfeld ist bei beiden Pa-tienten zentriert bei einer Gesichtsfeldeinschränkung auf 20° bzw. 30° Grad. Bei einem Patienten besteht der Ver-dacht auf eine erhöhte intraokulare Tension, ansonsten tra-ten keine wesentlichen postoperativen Komplikationen auf.
Schlußfolgerung In der Literatur sind multiple Verfah-ren zur Durchführung einer Keratoprothese angegeben. Bei der Osteo-Odonto-Keratoprothese nach Strampelli werden jedoch die besten Langzeitergebnisse beschrie-ben. Auch unsere Ergebnisse zeigen, daß durch die Im-plantation einer Osteo-Odonto-Keratoprothese mittel-fristig eine sehr gute optische Rehabilitation erreicht wer-den kann. Die Langzeitergebnisse sind abzuwarten.
1 Augenklinik mit Poliklinik der Universität des Saarlandes
2 Klinik und Poliklinik für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten, Oscar-Orth-Str., D-66421 Homburg/Saar