Kapseleröffnung bei intumeszenter Katarakt mit dem Hochfrequenz-Diathermiekapsulotom

D. T. Pham, A. Liekfeld, F. Schweig, Chr. Hartmann

Die Kapsulorhexis läßt sich bei intumeszenter Linsentrü-bung unzuverlässig durchführen. Dies kann weitere Kom-plikationen im intraoperativen Verlauf hervorrufen. Wir stellen unsere Erfahrungen mit dem Hochfrequenz-Dia-thermiekapsulotom (HDK) als Lösung für diese Situation dar.

Patienten und Methodik Wir verfügen bisher über Er-fahrungen bei 26 Operationen, bei denen die Kapseleröff-nung der intumeszenten Katarakt mit dem HDK durch-geführt wurde. Intraoperativer Verlauf sowie postopera-tive Entwicklung der Kapsel wurden dokumentiert.

Ergebnisse In 22 von 26 Fällen konnte die Kapseleröff-nung bis auf kleine Brücken zirkulär durchgeführt wer-den. Ausreichende Linsentamponade durch eine visko-elastische Substanz ist unbedingt erforderlich. Ein wie-derholter Einsatz zur Durchtrennung der Brücken führte zu Unregelmäßigkeiten des Kapselrandes mit Entstehung radiärer Risse. Eine Komplettierung der Kapseleröffnung läßt sich am besten mit einer Mikroschere durchführen, die eine weitere Stabilität gewährleistet. Im postoperati-ven Verlauf kam es ausnahmslos zu einem glatten fibro-sierten Rand, der sich dann von der bekannten Kapsulo-rhexis nicht unterscheidet.

Schlußfolgerung HDK ist eine zuverlässige Möglichkeit zur Kapseleröffnung der intumeszenten Katarakt. Eine komplette zirkuläre Eröffnung ist jedoch nur in vereinzel-ten Fällen möglich. Meistens verbleibt eine kleine Brücke, die dann mit einer Mikroschere scharf durch-trennt werden sollte. Ein stabiler Kapsulothomierand ist vor allem im späteren postoperativen Verlauf mit der gängigen Kapsulorhexis vergleichbar und ermöglicht eine stabile IOL-Zentrierung.

Augenklinik, Charité und Virchow-Klinikum, Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Augustenburger Platz l, D-13353 Berlin


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