Akuter Keratokonus nach therapeutischer photoablativer Keratektomie: eine Evaluierung mit dem Orbscan-Topographiegerät
G. U. Auffarth, M. R. Tetz, H. E. Völcker
Hintergrund Die quantitative Erfassung von Verände-rungen der Hornhautrückfläche bei beginnendem Kera-tokonus ist eine wertvolle diagnostische Hilfe. Insbeson-dere nach photoablativen, chirurgischen Maßnahmen be-steht der Wunsch, auch subtile Veränderungen der Hornhautmorphologie früh zu erfassen.
Methodik Das Orbscan-Gerät ist ein 3-D-Spaltlampen-Topographiesystem, das zur Analyse der kornealen Oberflächen, sowie der Vorderkammerstrukturen (Iris, Linse) genutzt werden kann. Die in der x-, y- und z-Ach-se gemessenen Oberflächenpunkte werden zur Erstellung topographischer Oberflächenkarten benutzt und farbko-diert dargestellt.
Kasuistik Vorgestellt wird ein 32 Jahre alter Metallar-beiter mit einer Hornhaut-Fremdkörperverletzung des rechten Auges (RA) (12/95). Es entstand eine zentrale Stromanarbe, die anamnestisch mit einer therapeutischen photoablativen Keratektomie behandelt wurde (2/96). Bei Erstvorstellung (8/96) des Patienten zeigte sich eine 2 mm 2 bemessene zentrale Stromanarbe. Das Hornhaut-epithel war glatt. Es zeigte sich nur ein geringer Astigma-tismus von 0,5 Dpt. Der Visus betrug 0,66. Nach 4 Wochen zeigten sich stabile Keratometriewerte der Hornhautvorderfläche, allerdings eine deutliche Krüm-mungszunahme der Hornhautrückfläche, die mit dem Orbscan sehr gut dargestellt werden konnte. Der Visus betrug 0,5. Die Pachymetrie zeigte eine Dickenabnahme der zentralen Kornea von 0,58 mm auf 0,40 mm, entspre-chend einer Abnahme des Ausgangswertes um ca. 30%.
Schlußfolgerung Das Orbscan-Gerät eignete sich, die Veränderungen der Hornhautoberflächen zu quantifizie-ren und voneinander abzugrenzen. Die graphische dreidi-mensionale Darstellung der Spaltbilder der Vorderkam-mer konnten die Hornhautdickenabnahme gut visualisie-ren und den Verlauf dokumentieren.
Universitäts-Augenklinik Heidelberg, INF 100, D-69120 Heidelberg