Nahtfreier kornealer Tunnelschnitt mit PMMA-Linsen- Implantation (1992–1997)

K. Müller-Jensen, A. Buchholz, B. Barlinn

Der 1992 für die Implantation von faltbaren Linsen ein-geführte korneale Tunnelschnitt wurde in modifizierter Form mit extremer innerer Tunnelaufweitung für die PMMA-Linsen-Implantation während der letzten 5 Jahre von uns als Routinemethode eingesetzt. Über die ge-machten Erfahrungen wird zusammenfassend berichtet.

Patienten und Methoden Bei 3 200 Kataraktpatienten wurde ein 1,5 bis 2,0 mm langer Kornealtunnel mit 4,0–4,1 mm äußerer und 6,5–7,0 mm innerer Öffnung („stretch incision") angelegt, der die Implantation von 5 mm PMMA-Optiken erlaubte. Eine versenkte Sicherheits-naht mit 10-0 Nylon hielten wir bei Verdacht auf Tunnelleckage in 5,2% für erforderlich.

Ergebnisse Der chirurgisch induzierte Astigmatismus betrug beim oberen Schnitt (np100) nach 2 Jahren 1,49B1,01, nach 3 Jahren 1,59B1,06, beim seitlichen Schnitt (np100) nach 2 Jahren 0,83B0,81, nach 3 Jahren 0,84B0,68. Die Schnittlegung in den steileren Meridian führte bei präoperativem Astigmatismus mit der Regel und oberem Schnitt (np36) zu keiner statistisch signifi-kanten Astigmatismussenkung. Beim seitlichen Schnitt und präoperativem Astigmatismus gegen die Regel (np38) betrug die Astigmatismusreduktion nach 3 Jahren 0,25 dptr (pp0,05). Wundsprengungen innerhalb der ersten 3 Wochen und schwere postoperative Infektionen mit Glaskörperbeteiligung wurden je 3mal (1‰) beob-achtet. Eine Fibrinreaktion zeigte sich in 4,3%, wobei im wesentlichen Risikopatienten mit Diabetes, PEX-Syndrom und Voroperationen betroffen waren.

Schlußfolgerung Die nahtfreie korneale Kataraktchi-rurgie mit 5 mm PMMA-Linsen-Implantation hat sich nach 5jähriger Erfahrung als risikoarme sowie zeitlich und finanziell ökonomische Methode bewährt.

Augenklinik des Städtischen Klinikums, Moltkestr. 90, D-76133 Karlsruhe


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