Langzeitergebnisse der Astigmatismuskorrektur nach perforierender Keratoplastik (PKP) mittels Nahtkorrektur
H. M. Müller 1 , W. Heider 2 , G. W. K. Steinkamp 1 , C. Klais 1 , Chr. Ohrloff 1
Problemstellung Nach Durchführung einer perforieren-den Keratoplastik, PKP, ergeben sich häufig hohe Horn-hautastigmatismuswerte, die eine postoperative optische Rehabilitation erschweren können. Bei Astigmatismus-werten >4 dptr. führten wir deshalb in den ersten drei Monaten postoperativ eine Umverteilung der Spannung des fortlaufenden Hornhautnylonfadens (Nahtkorrektur) durch. Um das Verhalten des Hornhautastigmatismus nach Hornhautfadenentfernung beurteilen zu können, untersuchten wir die Patienten nach, die zwischen 1990 und 1993 eine PKP mit anschließender Nahtkorrektur er-hielten.
Methodik Die 12 Patientinnen, Alter 17 bis 81 Jahre, die zwischen 1990 und 1993 eine PKP mit anschließender Nahtkorrektur erhalten hatten, wurden zu einer Kontroll-untersuchung bezüglich des Hornhautastigmatismus (subjektive Refraktion, Keratometrie nach Javal) einbe-stellt.
Ergebnisse Der postoperative Hornhautastigmatismus nach PKP betrug zwischen 6 und 15,9 dptr, Mittelwert 10,2B2,9 dptr. Nach der Nahtkorrektur zeigte sich eine statistisch hochsignifikante Reduktion des Hornhaut-astigmatismus auf Werte zwischen 2 und 6 dptr, Mittel-wert 3,5B1,3 dptr (zweiseitiger, paariger t-Test). Auch nach Hornhautfadenentfernung ergab sich mit Astigma-tismuswerten zwischen 2 und 7 dptr, Mittelwert 4,2B1,7 dptr., keine statistisch signifikante Zunahme des Horn-hautastigmatismus.
Schlußfolgerung Die postoperative Astigmatismuskor-rektur nach PKP mittels Nahtkorrektur stellt eine zuver-lässige und leicht erlernbare Methode zur Reduktion des Hornhautastigmatismus dar, da die damit einmal erreich-te Korrektur auch Jahre nach der Fadenentfernung noch relativ stabil bleibt.
1 Universitäts-Augenklinik, Theodor-Stern-Kai 7, D-60590 Frankfurt am Main 2 Augenklinik Herzog-Carl-Theodor, Nymphenburger Str. 43, D-80335 München