Optimierung der Kanülenform zur bimanuellen Aspiration/Irrigation bei der Kataraktchirurgie

M. Böhnke

Einleitung Die Irrigation/Aspiration (I/A) kann bei der Kataraktchirurgie mit dem I/A-Handstück des Phako-gerätes oder mit speziellen Kanülen vorgenommen wer-den.

Material und Methoden Für eine optimale Lastgeome-trie führten wir den I/A-Vorgang durch 2 standardisierte Parazenthesen in 90°-Distanz zur cornealen oder corneo-skleralen Inzision durch. Kanülen mit rundem Profil und anterioren bis seitlichen I/A-Öffnungen erzeugten Zug-falten an der Kornea, nicht genau definierbare Saug-/ Spülrichtungen im Kapselsack, sowie eine gewisse Undichtigkeit der Parazenthesen nach Beendigung des I/A-Vorganges. Mit mehreren Modifikationen der Kanülen wurde versucht, die beschriebenen Nachteile zu vermei-den.

Ergebnisse Als geeigneter Querschnitt wurde für beide Kanülen ein abgeflachtes Elipsoidprofil mit einer Breite von 0,95 und einer Dicke von 0,55 mm gefunden. Die Aspirationskanüle konnte mit einer oben liegenden Aspi-rationsöffnung von 0,28 mm und einer aufgerauhten Spit-ze optimiert werden. Die Spülkanüle wurde mit einer In-fusionsöffnung von 0,6 mm und einem Austrittswinkel von 15° nach vorne unten konfiguriert.

Diskussion Mit den gezeigten I/A-Kanülen konnte auch bei Patienten mit ungünstigen Bedingungen wie lockerer Zonula, engen Pupillen, sowie engen Vorderkammerverhältnissen ein optimales I/A-Resultat erreicht werden. In 300 konsekutiven Fällen trat keine Abflachung der Vor-derkammer nach Retraktion der Kanülen auf.

Universitäts-Augenklinik, Inselspital, CH-3010 Bern


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