Qualitätssicherung bei der ambulanten Kataraktoperation
D. Knaflic, M. Rauber, U. Mester
Seit einigen Jahren führen wir in unserer Klinik amb. Ka-taraktoperationen durch. In einer prospektiven Studie untersuchten wir, welches Patientengut für amb. Opera-tionen besonders geignet ist und welche Komplikationen auftreten können. Besonderes Augenmerk legten wir auch auf die Beurtei-lung der Behandlung durch den Patienten selbst.
Patienten Wir untersuchten 522 amb. Patienten mit einer durchschnittlichen Aufenthaltszeit von 3 Stunden und 138 stationäre Kataraktpatienten mit einer Aufenthaltsdauer von durchschnittlich 3 Tagen. Die Patienten konnten frei zwischen amb. und stat. Behandlungsmodus wählen.
Ergebnisse Die Akzeptanz der amb. Operation war aus-gesprochen gut, 98% der amb. Patienten würden sich er-neut amb. operieren lassen. Es handelte sich auffälliger-weise bei den amb. Patienten häufiger um Männer (54% vs. 10% bei stat. Patienten), das Durchschnittsalter (66B11 Jahre) war geringer als bei den stat. Patienten (71,3B10 Jahre). Allgemeinerkrankungen lagen bei amb. Patienten seltener vor. Kein Unterschied bestand in der Häufigkeit von Augenerkrankungen mit Ausnahme der cortisoninduzierten Katarakt, die bei den amb. Patienten häufiger auftrat und laserkoagulierten Patienten mit dia-betischer Retinopathie, die häufiger stat. operiert wur-den. Intraoperativ lagen systolischer und diastolischer Blutdruck bei den amb. Patienten signifikant höher, wo-bei amb. Patienten keine Prämedikation erhielten. Post-operativ fanden sich bei stat. und amb. Patienten keine signifikanten Unterschiede, insbesondere keine häufige-ren Komplikationen. Die Patienten gaben als Begrün-dung für die Wahl des amb. Operationsmodus in 31% häusliche Gründe an, in 10% Angst vor dem Kranken-haus, in 5% berufliche Gründe und in 0,5% versiche-rungstechnische Gründe. 70% der amb. operierten Pati-enten waren der Meinung, daß für eine Kataraktoperati-on ein stat. Aufenthalt unnötig sei.
Schlußfolgerung Die ambulante Kataraktoperation be-weist sich als sicherer Behandlungsmodus mit hoher Pati-entenakzeptanz. Die Grenzen werden durch den Allge-meinzustand und das soziale Umfeld des Patienten be-stimmt.
Augenklinik der Bundsknappschaft Sulzbach/Saar, An der Klinik 10, D-66280 Sulzbach