Der Hornhaut-Spreizring und der Hornhaut-Nahtring
J. H. Krumeich, J. Daniel
Die Vermeidung postchirurgischen Astigmatismus bei Keratoplastiken verlangt mechanische Voraussetzungen, insbesondere muß die Vermeidung einer Trepanverkip-pung bei der Durchführung des Schnittes am Spender und Empfänger gesichert sein. Das Geführte Trepansystem (GTS) erlaubt es, den Schnitt mit identischen Dimensio-nen an Spender und Empfänger mit zirkulär symmetri-schem Unterschnitt durchzuführen. Wir stellen nun den Hornhaut-Spreizring und den Hornhaut-Nahtring vor, die beide dazu dienen, postoperativen Astigmatismus zu verhindern. Der Hornhaut-Spreizring ist ein offener Ring mit 8 Füßen, die in die Hornhautöffnung passen und die Öffnung rund spreizen, um das Transplantat gegen einen festen äußeren Ring knoten zu können. Der Hornhaut-Nahtring ist ein Ring zur äußeren Auflage auf die Wirts-hornhaut. Mit diesem Ring wird die Fixation des Trans-plantats gegen den Ring bewerkstelligt, wobei die Trakti-onskräfte am Ring und nicht am peripheren Gewebe ausgeübt werden. Der Nahtring ist als eine temporäre Maßnahme vor allem bei peripher weichem Hornhautge-webe gedacht. In 4 Fällen, bei denen vorherige Trans-plantat- Fixationen nicht erfolgreich waren, ließ sich mit diesem Verfahren eine Einheilung erzielen. Es werden Verfahren und Ergebnisse mit einer Beobachtungszeit bis zu einem Jahr vorgestellt. Die Insertation eines solchen Rings in der Hornhaut als alternative Maßnahme wurde mit Hilfe eines Drehrings, der in den GTS-Saugring paßt, bewerkstelligt.
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