Propionibakterium acnes-Endophthalmitis nach Phakoemulsifikation und Intraokularlinsen-Implantation – ein Fallbericht

S. F. Egger, R. Menapace, G. Nagel, C. Scholda, K. Strenn, C. Vass und V. P. Vecsei

Problemstellung Postoperative Endophthalmitiden zei-gen nicht immer einen akuten, fulminanten Verlauf, son-dern können sich auch als chronisch rezidivierende intra-okulare Entzündungen präsentieren. Wir berichten über einen Fall von „Late-onset-Endophthalmitis" nach Pha-koemulsifikation und Intraokularlinsen-Implantation; Diagnose und Therapie werden diskutiert.

Kasuistik Ein 68jähriger, männlicher Patient klagte acht Monate nach Phakoemulsifikation und Implantation ei-ner Hinterkammerlinse im einzigen Auge über rezidivie-rende Schmerzen und Sehverschlechterung. Eine sorgfäl-tige Spaltlampen-Untersuchung zeigte neben den Sym-ptomen einer intraokularen Entzündung insbesondere flauschige, weißliche Plaques im peripheren Kapselsack, sowie zwischen IOL und Hinterkapsel. Die auf Grund des klinischen Befundes gestellte Verdachtsdiagnose einer Propionibakterium acnes-Endophthalmitis wurde durch Wachstum dieser Keimspecies in Glaskörper- und Vor-derkammerpunktat bestätigt. Nach Vitrektomie, Intra-okularlinsen- Explantation und Instillation von 0,1 ml Vancomycin in den vorderen Glaskörperraum, kam es zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik, der Visus besserte sich von 0,05 auf 0,2.

Schlußfolgerung Wie der hier präsentierte Fall zeigt, kann bereits aus dem – typischen – klinischen Bild auf die Ätiologie einer late-onset-Endophthalmitis geschlossen werden.

Universitätsklinik f. Augenheilkunde, Währinger Gürtel 18–20, A-1090 Wien


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