Indikationen und Ergebnisse kurativer und optischer intraokularer Eingriffe mit sulkusnahtfixierter Hinterkammerlinsenimplantation

S. Groenhoff, A. A. Bialasiewicz, M. Klemm, A. Hassenstein, G. Richard

Kurative Eingriffe in Kombination mit optischer Rehabi-litation sind insbesondere für ältere Patienten mit multi-plen intraokularen Erkrankungen, Patienten, bei denen mehrere Narkosen notwendig wären, und bei Patienten, deren Ersteingriff sukzessive Operationen bedingt, eine wünschenswerte Möglichkeit.

Patienten Auswertbare Befunde von 120 Patienten (120 Augen), die von 1993–1996 nachkontrolliert waren, wur-den retrospektiv analysiert. Das Durchschnittsalter be-trug 61 (14–90) Jahre, das Verhältnis von Männern zu Frauen 2 : 1. Die Linsenimplantation wurde bei Kombina-tionen mit perforierender Keratoplastik „open sky" vor-her, bei pars-plana-Vitrektomien nach dem kurativen Eingriff durchgeführt. Das Vorgehen bei perforierenden Verletzungen/Bulbustrauma wurde individualisiert. Die Implantation der Kunstlinsen (Typ: Morcher 81E) wurde von ab interno vorgenommen und mit 2 Prolene 10!0- Nähten bei 2 und 8 h unter einem lamellären Skleraein-schnitt fixiert.

Ergebnisse Von 10/1993 bis 05/1996 wurden 120 sulkus-nahtfixierte Hinterkammerlinsen implantiert. Die Indika-tionen waren: direktes Linsentrauma: 26 (22%), Sekun-därimplantation bei i.c. Aphakie: 38 (32%), Linsenaus-tausch wegen verschiedener Ursachen: 30 (25%), (Sub)luxatio lentis: 15 (13%), intraoperative Kapsel-und/ oder Zonuladefekte: 11 (9%). Das operative Vorge-hen war in 31 Fällen (25%) mit einer perforierenden Ke-ratoplastik und in 40 Fällen (30%) mit vitreoretinalen Eingriffen kombiniert. Bei allen Patienten wurde die Im-plantation mit einer Vitrektomie des vorderen Glaskör-perdrittels und der -basis mit Eindellen verbunden. Der durchschnittliche Beobachtungszeitraum betrug 19 (8 bis 36) Monate. Intraoperative Komplikationen bei der Lin-senimplantation ergaben sich in dieser Patientenserie nicht. Postoperative Komplikationen: ein Patient nach Bulbustrauma gab störende Doppelbilder an, zwei andere mit kombinierten pars-plana-Vitrektomien hatten eine leichte Glaskörperblutung, ein Patient mit Extraktion ei-ner „Sputnik"-Vorderkammerlinse aus dem Glaskörper erlitt eine Amotio retinae mit 11 Foramina, die mehrere vitreoretinale Eingriffe nach sich zog.

Schlußfolgerungen Indikationen, funktionelle Ergeb-nisse und Komplikationen mit der Sulkusnahtfixation von Hinterkammerlinsen bei 120 Patienten, die überwiegend kombiniert operiert wurden, werden diskutiert.

Augenklinik mit Poliklinik UKE, Martinistr. 52, D-20251 Hamburg-Eppendorf


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