Echographische Bestimmung der Lage von Linsenbügeln bei skleralfixierten Hinterkammerlinsen mit dem Ultraschall-Biomikroskop (UBM)
K. Hille, P. Dillinger, St. Spang, K. W. Ruprecht
Bei der Sekundärimplantation von skleralfixierten Hin-terkammerlinsen (HKL) erfolgt der Skleradurchstich zur Fixation von Linsenbügeln in der Regel blind im Bereich des Ziliarkörpers. Durch die nicht invasive Untersu-chungsmethode der Ultraschall-Biomikroskopie sollte die Lage der Bügel bezogen auf den Sulcus ciliaris kon-trolliert werden.
Patienten Von 78 Patienten, die in den Jahren 1991 bis 1994 in konsekutiver Folge operiert wurden, konnten wir 27 Patienten mit dem UBM nachuntersuchen. 19mal wur-de die HKL sekundär, 8mal bei einer geplanten Katarakt-extraktion wegen Subluxatio lentis implantiert. Die mitt-lere Nachbeobachtungszeit betrug 37,9 Monate. Nach spaltlampenmikroskopischer Voruntersuchung wurden unter standardisierten Bedingungen beide Linsenbügel im proximalen und distalen Anteil ultraschallbiomikroskopisch dargestellt und die Lage der Linsenbügel im Verhältnis zum Ziliarkörper bestimmt.
Ergebnisse Die Linsen von 4 Patienten waren spaltlam-penmikroskopisch in Mydriasis um weniger als 2 mm de-zentriert, alle anderen Linsen waren zentriert. Bei allen 27 Patienten konnten beide Linsenbügel sowohl zentral als auch peripher dargestellt werden. Der zentrale/periphere Bügel lag 30/14mal im Sulkus, 20/21mal im Bereich der Pars plikata und 1/16mal im Bereich der Pars plana. 2/2 Bügel lagen ventral des Sulkus und führten zu einer Ein-engung des Kammerwinkels, ein Bügel lag auf der ganzen Länge der Uvea nicht an, ohne daß es zu einer Dezentrie-rung der Linse kam. Bei 22 Patienten konnte anhand des Krankenblatts die intraoperative Stichrichtung nachvoll-zogen werden. Über eine Stichrichtung von innen nach außen fixierte Bügel wiesen zwar weniger oft eine extreme Lage der Bügel auf, lagen jedoch nicht häufiger im Sulkus als bei einer Stichrichtung von innen nach außen.
Schlußfolgerung Trotz der guten Zentrierung der Lin-sen lagen weniger als ein Drittel aller Bügel in ihrer Ge-samtlänge im Sulcus ciliaris. Dies war bei unseren Patien-ten jedoch ohne klinisch relevante Konseqenzen. Im Ge-gensatz zu anderen Autoren hatte bei unseren Patienten die Stichrichtung des Fixationsfadens keinen Einfluß auf die Lage der Bügel. Dennoch bedarf es weiterer Anstren-gungen, um die operative Technik der Fixation der Bügel bei skleralfixierten HKL zu optimieren.
Augenklinik der Universität des Saarlandes, Oscar-Orth-Str., D-66421 Homburg