Postoperative Entzündungsreaktion nach Implantation einer Faltlinse aus hydrophilem PMMA-Copolymer

J. Weindler2, F. Schirra1, K. Ellinghaus1, S. Spang1, K. W. Ruprecht1
1 Universitäts-Augenklinik, 66421 Homburg (Saar)
2 Augenabteilung der Städt. Kliniken, 72738 Esslingen


Problemstellung: Mit der Einführung der Kleinschnitt-Technik werden vermehrt faltbare Linsen bei der Cataract-Chirurgie implantiert. Um die Biokompatibilität und die Stabilität von Faltlinsen zu verbessern, wurden unterschiedliche Materialien entwickelt. In jüngster Zeit stehen die ersten Faltlinsen aus Copolymer (Poly-HEMA) zur Verfügung. Wir untersuchten die postoperative Entzündungsreaktion bei der neuen Faltlinse BioComFold (Morcher GmbH, Stuttgart).

Methodik: Bei insgesamt 19 Patienten wurde die Faltlinse BioComFold 92L implantiert. Es handelt sich hier um eine Three-piece-Linse, wobei der Corpus aus hydrophilem PMMA-Copolymer besteht und die Haptiken aus blauem PMMA. Die Implantation erfolgte über eine 3,5 mm breite, temporale Clear-cornea-Incision. Alle Operationen wurden von einem Operateur durchgeführt. Folgende Meßgrößen wurden vor der Operation, einen Tag und 7 Tage nach der Operation erhoben: Sehschärfe, Augendruck, Spaltlampenbefund sowie die Photonen- Counts (Laserflare-Wert, Firma KOWA FM-500) als Meßgröße für die operative Entzündungsreaktion.

Ergebnisse: Das durchschnittliche Alter der Patienten betrug 74 Jahre. Die Sehschärfe stieg von praeoperativ 0,3 auf postoperativ 0,8 an. Die praeoperativen Laserflare-Werte lagen im Normbereich. Die Photonencounts stiegen postoperativ nur geringfügig an. Die Durchschnittswerte lagen unter 20 Photonen/msec am ersten postoperativen Tag. Fibrinreaktionen, Zellbeschläge oder hintere Synechien traten nicht auf.

Schlußfolgerung: Die neue Linse BioComFold 92L zeigt eine gute Verträglichkeit. Im Vergleich zu anderen Linsenmaterialien ist die Entzündungsreaktion postoperativ nicht erhöht, vielmehr liegt diese im unteren Bereich.