Erste klinische Erfahrungen mit der Er:YAG-Laser- Phakoablation

O. Kermani1, H. Lubatschowski2, N. Mommsen3
1 Laserforum GmbH Köln
2 Laser Zentrum Hannover e.V.
3 Klinik für kleine Haustiere, Tierärztliche Hochschule Hannover


Problemstellung: Unter Laborbedingungen erweist sich die Linsenablation mit dem Er:YAG-Laser als thermisch und mechanisch weniger belastend als die Emulsifikation der Linse mit Ultraschallenergie. Erste klinische Anwendungen müssen zeigen ob auch Methodik und Effizienz des Lasereinsatzes in der Kataraktchirurgie heutigen Ansprüchen genügen.

Methodik: Er:YAG- Laser der Fa. Wavelight (3-40 mJ/Puls, 20-70 Hz). ZrF- Lichtleitfaser (150 cm) mit Handstück (Tip: Hohlrohr mit Quarzfaser, 350 µm Durchmesser). Irrigation (10-15 ml) und Aspiration (Vakuum bis 500 mmHg) balanciert. Wahlweise kann mit dem Fußschalter linear, bei konstanter Frequenz, die Energie, bzw. bei konstanter Energie, die Pulsfrequenz erhöht werden.

Ergebnisse: Der Laser ist bislang bei 20 Augen mit unkomplizierter Katarakt und unterschiedlichem Sklerosierungsgrad zum Einsatz gekommen. Bei Überschreiten eines Zeitlimits von 3 Minuten oder aber bei erforderlicher Änderung der Ablationsstrategie wurde in konventionelle Ultraschallemulsifikation umgewandelt. Insgesamt konnte unter den angegebenen Bedingungen nur in 3 Fällen mäßigen Sklerosierungsgrades die Operation komplett mit dem Laser durchgeführt werden. In keinem Fall ist es zu einer Kapselruptur oder anderen Komplikationen gekommen. Der postoperative Verlauf entsprach den Erfahrungen nach konventioneller Ultraschalltechnik.

Schlußfolgerung: Die vorgegebenen Laserparameter genügen derzeit noch nicht einem systematischen Einsatz in der Kataraktchirurgie. Wünschenswert ist die Optimierung der Laserparameter zur Effizienzsteigerung des Abtragvorganges. Insgesamt aber erscheint die Lasertechnik sehr moderat in ihrer Wechselwirkungsdynamik und somit im Prinzip einfacher in der Handhabung als die Ultraschalltechnik.