Erste Ergebnisse mit der Erbiumlaserphakoemulsifikation
H. Höh, E. Fischer
Augenklinik am Klinikum Neubrandenburg, NeubrandenburgEinleitung: In unserer Klinik wird seit August 1997 im Rahmen einer prospektiven multizentrischen Studie die Kataraktoperation mit dem Erbiumlaser (ELS 29, Aesculap Meditec Jena) durchgeführt. Im folgenden werden erste Ergebnisse vorgestellt. Operiert wurden bislang 11 Patienten.
Material und Methode: Die Laserphako wurde in allen Fällen von einem Operateur durchgeführt. Untersuchungen erfolgten präoperativ und am 1., 4., 14. und 60. postoperativen Tag nach einem standardisierten Protokoll.
Ergebnisse: Bei 9 Patienten wurde eine clear-corneal-cut-Technik angewandt, bei 2 Patienten eine no-stitch-Tunnel-Technik. Die Kernhärte reichte von 0 bis 4, wobei 9 Patienten mit der Kernhärte 0 bis 2 vertreten waren, Kernhärte 3 und 4 jeweils nur 1 Patient. Die Brechkraft der Intraokularlinsen reichte von 7 bis 30 dpt., wobei drei verschiedene Linsentypen verwendet wurden. Bei der Wahl des Phakolaserhandstücks unterschieden wir zwischen gebogenem und geradem Handstück, bei der Gestaltung der Handstückspitze zwischen gerade und abgeschrägtem Winkel von 30°. Bei 8 Patienten konnte der Augenlinseninhalt zu 100% mit der Laserphako entfernt werden. In zwei Fällen mußte die Laserphako wegen eines zu harten Kerns abgebrochen und die Operation mit der Ultraschallphakoemulsifikation beendet werden. Intraoperativ kam es einmal zu einer hinteren Kapselruptur mit Glaskörperprolaps. Bei einem Patienten mußte aufgrund einer kaudalen Zonulolyse ein Kapselspannring eingesetzt werden. An postoperativen Komplikationen kam es zum Auftreten eines Hyphämas, eines Hornhautödems und bei einer Patientin zu Hornhautrandinfiltraten, dezenter Epitheliopathie und zu einer leichten Fibrinreaktion, die jedoch bis zum 4. postoperativen Tag sich vollständig aufgelöst hat. Bei einer Patientin kam es zu einer postoperativen Endophthalmitis, die jedoch nicht auf das neue Operationsverfahren zurückzuführen ist.
Zusammenfassung: Die Laserphako ist ein schonendes Operationsverfahren, mit dem derzeit Emulsifikationen bis zur Kernhärte 2 durchzuführen sind. Für höhere Kernhärten sind weitere Optimierungen der technischen und operationstechnischen Parameter erforderlich.