Phakoemulsifikation mit dem Er:YAG-Laser: Simulation humaner Linsenkerne mit Tiermodellen

A. Höche, J. Schäfer, J. Strobel
Klinik für Augenheilkunde der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Bachstraße 18, D-07740 Jena


Einleitung: Der gepulste Er:YAG-Laser zeigt aufgrund seiner Wellenlänge von 2,94 µm eine extrem hohe Absorption in biologischen Geweben (1/ap1 µm) und bietet damit optimale Voraussetzungen für eine exakte oberflächliche Ablation bei minimaler Gewebsschädigung. In der vorliegenden Studie wird ein Tiermodell gesucht, welches der Phakoemulsifikation mittels Er:YAG-Laser an humanen extrahierten Linsenkernen gleicht.

Material und Methode: Schweinebulbi werden Fixierungen nach Bouin (A), des Susa-Gemisches nach Heidenhain (B), der aufsteigenden Alkoholreihe (C) und der Formalinfixierung (D) unterzogen. Die vergleichende Phakoemulsifikation der Modelle erfolgt mit einem modifizierten Therapielaser (MCL 29 der Fa. Aesculap Meditec GmbH) mit maximaler Pulsenergie von 100 mJ, einer Pulslänge von 250 µs und einer maximalen Repetitionsrate von 20 Hz. Mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) werden vergleichend sowohl physiologische Strukturen der Linse als auch Endothelschädigungen untersucht.

Ergebnisse: Die Fixierungen A und B zeigen bei REM- Untersuchungen gut erhaltene Strukturen der Schweinelinse, während durch die Fixierungen C und D das Linsenmaterial destrukturiert wird. Die Materialabtragungsrate und die entstehende Kratergröße nach Laserbeschuß sind bei den Fixierungen A und B vergleichbar und kommen denen für humanes Linsenmaterial am nächsten. Die Fixierung A wird für die Untersuchungen von Endothelschädigungen herangezogen. REM- Aufnahmen belegen auffällige Endotheldefekte nach Phakoemulsifikation mittels Er:YAG-Laser.

Schlußfolgerung: Die Fixierungen A und B erweisen sich als geeignet, an tierischem Linsenmaterial die Phakoemulsifikation humaner Linsenkerne mittels Er:YAG-Laser zu simulieren. Eine Optimierung der Laserparameter ist erforderlich, um die Endotheldefekte auf ein tolerierbares Maß zu minimieren.