Nachstardiscission bei Silikon-Implantat
E. Mitschischek
Augenabt. KKH PeineProblematik: "Pseudophakie und Silikon-Tamponade" - in welcher Reihenfolge und aus welchen Kausalitäten auch immer - ist hinreichend bekannt. Der Nachstar kommt früher als gewöhnlich und zumeist mit härterer Fibrosierung der Kapselreste. Bei Nachstarentfernung unter diesen Konditionen spielt berechtigterweise der Austritt von Silikon in die Vorderkammer die Rolle eines operativen Hemmungspotentials: die möglichen Folgen sind ebenso bekannt wie frustrierend.
Methode: Wir gehen mit einer 20er Kanüle via Pars plana vom GK-Raum aus parazentral zwischen Nachstar und Optik. Dann injizieren wir viskoelasti- sche Substanz, die eine deutliche Trennung von Nachstarmembran und IOL erbringt. Sodann wird mit selbiger Kanüle das Zentrum des Nachstars aufgetan. Die viskoelastische Substanz wird belassen.
Ergebnisse: Nach max. 18 Monaten follow-up: in keinem Falle postop. inflammatorische Prozesse oder Tensio-Erhöhungen. Kein Eindringen von Silikon in die VK - weder als Emulsifikation im oberen Kammerwinkel, noch als Großblase. Dieser risikoarme Weg scheint u.E. besonders in Fällen angezeigt, wo auf ein längeres Verbleiben des Silikons nicht verzichtet werden kann.