Wundheilung des Hornhautstromas - neue Aspekte der pharmakologischen Modulation

M. Knorr, P. O. Denk
Universitäts-Augenklinik Tübingen, Abt. I


Die Wundheilung des Hornhautstromas ist charakterisiert durch ein äußerst komplexes Zusammenspiel molekularer und zellulärer Vorgänge, als deren zentrales Element die Aktivierung der Fibrozyten (Keratozyten) des Hornhautstromas angesehen werden kann. Dabei scheint das Ausmaß der Keratozytenaktivierung durch Zytokine eng mit der Manifestation postoperativer Komplikationen assoziiert zu sein. Hauptziel einer pharmakologischen Modulation ist die Prävention bzw. Reduktion postoperativer Komplikationen (Narbenbildung, Astigmatismus) sowie die Vermeidung von "Haze" und Regression nach keratorefraktiven Eingriffen. Nachdem die klassische postoperative Therapie mit Kortikosteroiden insgesamt als wenig effektiv angesehen werden kann, besteht hier ein erheblicher Bedarf an zusätzlichen Therapiemöglichkeiten. Auf der Grundlage der derzeit verfügbaren zell- und molekularbiologischen Kenntnisse der stromalen Wundheilung werden neue Aspekte der pharmakologischen Modulation der postoperativen Wundheilung des Hornhautstromas (z.B. Heparin, Triazolopyrimidin, gentherapeutische Ansätze) dargestellt.