Zum Verlauf der Diclofenac-Konzentration im Kammerwasser nach präoperativer Gabe bei der Kataraktextraktion

H. G. Struck1, G. Stoldt1, O. Kuhlmann2, M. Weiß3
1 Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
2 Institut für Biochemie und Biotechnologie
3 Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale)


Diclofenac-Natrium wird in der perioperativen Therapie aufgrund seiner antiphlogistischen und analgetischen Wirkung ebenso eingesetzt wie zur Aufrechterhaltung der intraoperativen Mydriasis bei der Kataraktextraktion. Anhand der gewonnenen Daten soll eine Eingrenzung der effektivsten präoperativen Applikationszeit erfolgen. Methodik: In einer prospektiven Studie applizierten wir 50 Patienten im Alter von 18-90 Jahren, bei denen eine Phakoemulsifikation in Tunneltechnik vorgesehen war, innerhalb von 16 Stunden (h) präoperativ 1mal Diclofenac-0,1%- Augentropfen. Zum Operationsbeginn erfolgte die Entnahme des Kammerwassers. Der Diclofenac-Kammerwasserspiegel wurde mit der photochemischen Nachsäulenfluoreszenzdetektion bestimmt.

Ergebnisse: Ein Konzentrationsmaximum des Diclofenac- Kammerwasserspiegels von durchschnittlich 50B37 ng/ml wurde nach Gabe der Augentropfen 2 h 30 min bis 6 h vor Operationsbeginn erzielt. Bei größerem präoperativen Abstand (>6^16 h) sank dieser Spiegel auf durchschnittlich 14B7 ng/ml ab. Die Applikation unmittelbar vor der Operation (>1/2^2 h) führte ebenfalls zu einer niedrigen Kammerwasserkonzentration von durchschnittlich 21B7 ng/ml.

Schlußfolgerung: Der durchschnittlich höchste intraoperative Kammerwasserspiegel und somit die beste intraokulare Bioverfügbarkeit wird nach einer einmaligen präoperativen Gabe von Diclofenac-0,1%-Augentropfen 2 h 30 min-6 h vor der Operation erreicht.