Sekundäre IOL-Implantation

C. Hartmann
Augenklinik und Poliklinik, Charité/Virchowklinikum, Berlin


Mit zunehmender Sicherheit und Standardisierung der Cataract- Chirurgie spielt die Sekundärimplantation eine geringere Rolle. Dennoch gibt es Situationen, bei denen die Linse nicht im Sulcus oder Kapselsack verankert werden kann, so bei ausgedehnter Zonulyse und älteren i.c.-Situationen. Grundsätzlich gibt es drei Verankerungsmöglichkeiten einer sekundär implantierten Linse, nämlich kammerwinkelgestützt (VKL), irisgetragen und hinterkammergestützt (meist mit 1-4 Sulcusnähten). Operationstechnisch sind evtl. noch vorhandene Hinterkapselrudimente nutzbar. Bei VKL-Implantation ist mittel- und besonders langfristig ein Endothel- und/oder Kammerwinkeltrauma nicht ausgeschlossen. Bei sulcusfixierten Linsen ist das Risiko einer Netzhautkomplikation erhöht. Deshalb spielen bei der Wahl des Fixationsortes und damit Linsentyps Begleiterkrankungen, wie reduzierte Endothelzellzahl, Kammerwinkelveränderungen (z.B. traumatisch oder postoperativ im ursprünglichen Schnittbereich), ein primäres oder sekundäres Glaukom oder ein erhöhtes Netzhautrisiko (Myopie, Ablatio, zystoides Makulaoedem) eine Rolle. Dementsprechend werden Empfehlungen gegeben für die technisch vergleichsweise einfache Implantation einer Vorderkammerlinse und die technisch aufwendigere Implantation einer sulcusfixierten Hinterkammerlinse. Zur Sulcusfixation gibt es verschiedene Techniken, u.a. auch ein von uns entwickeltes Verfahren mit invers implantierter, sich selbst zentrierender eingenähter Linse vom Vorderkammertyp. Eigene Ergebnisse und die kurz- und mittelfristigen Mitteilungen aus der Literatur werden kritisch diskutiert.