Vergleichende Untersuchung zur Hornhautendothelzellzählung mit Kontaktspiegelmikroskopie und konfokaler Mikroskopie

C. Klais, T. Kohnen, C. Ohrloff
Zentrum der Augenheilkunde, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main


Problemstellung: Durch die Zunahme an refraktiven und intraokularen Eingriffen hat die Darstellung des Hornhautendothels als nicht invasives Untersuchungsverfahren und sichere Methode zur Bestimmung der Endothelzelldichte an Bedeutung gewonnen. Zur Analyse der Hornhaut - und insbesondere des Endothels - stehen verschiedene mikroskopische Verfahren zur Verfügung. Ziel dieser prospektiven Studie war, die mit einem Kontaktspiegelmikroskop und einem konfokalen Mikroskop bestimmten Endothelzelldichten zu vergleichen.

Methode: In diese Studie wurden 10 gesunde Probanden (30,45B6,28 Jahre) mit unauffälligem Hornhautbefund eingeschlossen. Zunächst wurde die konfokale Mikroskopie (ConfoScan, Tomey, Erlangen) mit einem 40! Wasser- Immersionsobjektiv durchgeführt. Die Scan-synchrone Videoaufnahme erfolgte in Echtheit auf S-VHS-Band. Die Bestimmung der zentralen Hornhautendothelzelldichte wurde anhand 3er im Einzelbild-Modus festgehaltener Abbildungen durch automatisierte Analyse des Rohbildes durch den Rechner sowie nach Korrektur des prozessierten Bildes durch den Untersucher durchgeführt. Daraufhin wurden mit einem Kontaktspiegelmikroskop (EM-1000, Tomey, Erlangen) 3 zentrale Endothelabbildungen festgehalten. Die Analyse der Endothelzelldichte erfolgte mittels automatisierter Prozessierung eines Rechners und teilautomatisierter Prozessierung nach Korrektur durch den Untersucher.

Ergebnisse: Die durch die automatisierte Prozessierung des Rechners bestimmten zentralen Endothelzelldichten waren bei konfokaler Mikroskopie (2403B208 Zellen/mm2) und Kontaktspiegelmikroskopie (2391B218 Zellen/mm2) nicht signifikant verschieden (p>0,05). Auch konnte kein signifikanter Unterschied (p>0,05) bei teilautomatisierter Prozessierung mit Korrektur durch den Untersucher zwischen der konfokalen Hornhautmikroskopie (2628B189 Zellen/mm2) und der Kontaktspiegelmikroskopie (2599B191 Zellen/mm2) gefunden werden. Der unkorrigierte Wert war bei beiden Aufnahmeverfahren gegenüber dem durch den Untersucher korrigierten Wert signifikant erniedrigt (p<0,001). Beide Untersuchungsmethoden zeichnen sich durch einfache Durchführbarkeit aus, die schnell zu erlernen ist.

Schlußfolgerung: Beide Verfahren sind im Hinblick auf die Bestimmung der cornealen Endothelzelldichte als gleichwertig anzusehen. Bei der konfokalen Mikroskopie können neben der Betrachtung des cornealen Endothels weitere im Hinblick auf die refraktive und intraokulare Chirurgie wichtige Informationen über Epithel, Bowman'sche Membran, Nervenfasern, Keratozyten und Descement'sche Membran gewonnen werden.