Vergleich der Abbildungsgüte von sphärischen und asphärischen Intraokularlinsen

E. H. Roth, W. Werner
Institut für physiologische Optik, Düsseldorf


Fragestellung: Besonders jüngere Patienten haben nach Kataraktoperationen Schwierigkeiten beim Dämmerungssehen. Ausgehend von der Annahme, daß die Ursache hierfür der Öffnungsfehler der eingesetzten Intraokularlinse bei weit geöffneter Pupille ist, haben wird asphärische Intraokularlinsen entwickelt, die diesen Fehler minimieren. Um den Fertigungs- und Verwaltungsaufwand beim Einsatz solcher Linsen in Grenzen zu halten, war zu prüfen, ob ausgehend von einer Linse mit 22 Dioptrien der asphärisierte Radius konstant gehalten und durch Variation des zweiten Radius ein Brechzahlbereich von 14-26 Dioptrien abgedeckt werden konnte.

Methodik: Im Hinblick auf eine Vereinfachung des Fertigungsverfahrens sollte nur eine Fläche der IOL asphärisiert werden, und wir beschränkten uns auf reine Kegelschnitte. Die Abbildungsgüte der Linsen wurde über die geometrische Punktgröße bei optimaler Defokussierung (Streukreisradius) mittels eines kommerziellen Optikrechenprogramms bestimmt. Dabei wurden die Daten des Gullstrandschen Augenmodells mit asphärischer Hornhaut zugrunde gelegt. Die berechneten Streukreisdurchmesser bei einem Pupillenradius von 3 mm wurden mit denen von derzeit verwendeten sphärischen Intraokularlinsen verglichen.

Ergebnisse: Wir konnten die asphärische Linse so optimieren, daß die theoretische Beugungsgrenze erreicht wurde. Bei Veränderung des zweiten Radius zur Brechkraftanpassung vergrößerte sich erwartungsgemäß der Streukreisradius, blieb aber deutlich unter den Werten der entsprechenden sphärischen IOL. Eine Vergrößerung anderen Abbildungsfehler im Bildfeld, wie Koma und Astigmatismus, konnten wir nicht feststellen.

Schlußfolgerungen: Es ist möglich, die Abbildungsgüte von Intraokularlinsen durch Asphärisierung einer Linsenfläche deutlich zu verbessern. Dabei ist es möglich, den nötigen Aufwand gering zu halten, in dem die asphärisierte Fläche konstant gehalten wird und zur Brechkraftanpassung der Radius der zweiten Fläche verändert wird. Unserer Meinung nach sollten deshalb asphärische Intraokularlinsen speziell bei jüngeren Kataraktpatienten eingesetzt werden.