Erste Erfahrungen mit der Viscocanalostomie mit tiefer Skleraresektion

M. R. Tetz, H. E. Völcker
Universitäts Augenklinik Heidelberg, INF 400, 69120 Heidelberg


Problemstellung: Erste Erfahrungen mit der Viscocanalostomie mit tiefer Skleraresektion zeigen eine Alternative zu traditionellen filtrierenden glaukomchirurgischen Verfahren. Insbesondere interessiert, ob bei veränderten Bindehautausgangssituationen wie z.B. nach längerer medikamentöser Vorbehandlung oder Voroperationen sich mit diesem Verfahren Drucksenkungen erzielen lassen.

Patienten und Methode: 28 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 58,5 Jahren wurden mit der Viscocanalostomie mit tiefer Skleraresektion therapiert und durchschnittlich etwa 3,5 Monate postoperativ nachuntersucht. Glaukomtypen beinhalteten primär chronisches Offenwinkelglaukom, juveniles Glaukom, Buphthalmus, Pigmentdispersionsglaukom, posttraumatisches Glaukom, Glaukom bei Pseudoexfoliationssyndrom, Glaukom bei Heterochromiezyklitis. 50% der Patienten hatten eine antiglaukomatöse Voroperation: Zyklophotokoagulation, Gonioexzision, Iridektomie. Alle waren längerfristig medikamentös vortherapiert.

Ergebnisse: Durchschnittlich konnte eine Drucksenkung von 23,3B6,2 mmHg auf 14,7B3,6 mmHg erzielt werden. Die antiglaukomatöse Medikation reduzierte sich von durchschnittlich 3,3 auf 0,4 Wirkstoffe. Bei 19 Patienten konnte der Augendruck ohne Medikamente ^19 mmHg gehalten werden. Als Komplikationen traten 2 transiente Hyphämata und 3 transiente Druckanstiege für maximal 2 Tage auf. Die ersten Ergebnisse sind ermutigend und zeigen auch bei komplizierter Ausgangssituation eine gute Alternative zu anderen filtrierenden Operationstechniken ohne den Einsatz von Antimetaboliten. Universitäts Augenklinik Heidelberg, INF 400, 69120 Heidelberg