Postoperative Ergebnisse bei skleralfixierten Hinterkammerlinsen
K. Hille, P. Dillinger, K. W. Ruprecht
Augenklinik mit Poliklinik der Universität des Saarlandes, 66421 Homburg/SaarBei aphaken Augen mit fehlendem Kapselsack bietet sich die Implantation einer Vorderkammerlinse in den Kammerwinkel, eine Irisfixation oder die transklerale Fixation einer HKL als alternative Methode an. An unserer Klinik wird seit 1991 die transsklerale Fixation im Sulcus ciliaris standardisiert angewandt. Die vorliegende Studie analysiert die postoperativen Ergebnisse.
Patienten und Methoden: An 73 Augen von 71 Patienten wurde in den Jahren 1991 bis 1994 eine sekundäre skleralfixierte Hinterkammerlinsen-Implantation durchgeführt. Retrospektiv untersuchten wir die Zentrierung der HKL, die Visusentwicklung, den operativ induzierten Astigmatismus sowie die postoperativ aufgetretenen Besonderheiten. Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug 27,0 (B16,4) Monate.
Ergebnisse: Der Median des Visus lag präoperativ und postoperativ bei 0,3 (B0,3). Bei 25 Patienten verbesserte sich der Visus postoperativ um mehr als eine Zeile, 35 erreichten den gleichen Visus und bei 17 Patienten lag der postoperativ erreichte Visus mehr als eine Zeile unter dem präoperativen. Der durch die Operation induzierte Astigmatismus (nach Jaffe) betrug im Mittel 2,5 dpt (B1,9). An bedeutenden Komplikationen beobachteten wir 8mal eine Blutung, 5mal ein sekundäres Glaukom, jeweils 3mal eine Endophthalmitis, eine HH- Dekompensation, eine Ablatio retinae sowie ein cystoides Makolaödem. Bei 2 Patienten kam es zu einer revisionsbedürftigen Dezentrierung der skleral-fixierten HKL.
Schlußfolgerung: Da es sich bei den von uns untersuchten Augen um voroperierte oder traumatisch vorgeschädigte Augen handelt, beobachteten wir erwartungsgemäß eine größere Komplikationshäufigkeit als bei unkomplizierten HKL-Implantationen. Will man die transsklerale Fixation der HKL mit anderen Verfahren zur optischen Rehabilitation aphaker Augen ohne intakten zonulo-kapsulären Apparat vergleichen, so sollte man dies hinsichtlich der jeweilige Indikationsstellung tun. Aufgrund der guten funktionellen Ergebnisse hat sich in unserer standardisierten Technik die transsklerale Fixation der HKL bewährt.