Ultraschallausbreitung in Viskoelastika

A. Frohn1, B. Dick2, C. P. Fritzen3, M. Breitenbach3, H. J. Thiel1
1 Abt. 1 Univ.-Augenklinik Tübingen
2 Univ.-Augenklinik Mainz
3 Institut für Mechanik und Regelungstechnik, Universität Siegen


Problem: Das folgende Experiment wurde durchgeführt, um Informationen über die Schallausbreitung von Ultraschallwellen in Viskoelastika zu eruieren.

Methode: Zu diesem Zweck wurde ein Kunstauge hergestellt. Entsprechend den anatomisch vorgegebenen Dimensionen wurde eine Vorderkammer in Plexiglas gefräst. Durch eine Öffnung konnten Viskoelastika oder Wasser in die künstliche Vorderkammer eingebracht werden. Durch eine zweite Öffnung konnte der Tip eines Phakohandstückes eingesetzt werden. In einer dritten Bohrung war ein Druckwellensensor an der korrespondierenden Stelle des Hornhaut-Apex angebracht. Das Signal des Druckwellensensors wurde mit einem Meßverstärker registriert und mittels eines Speicheroszillografen ausgewertet.

Ergebnisse: Auf diese Weise konnten Vergleichsmessungen der Schallfortleitung in verschiedenen Viskoelastika durchgeführt werden. Verglichen mit Wasser (BSS), wurde die Schalleitung durch Methylcellulose-Präparate nicht beeinflußt oder sogar verstärkt. Alle untersuchten Hyaluronsäure-Präparate führten zu einer Verschlechterung der Schalleitung und somit zu einer Verringerung der am Hornhautapex ankommenden Schallamplitude. Dabei war die Amplitude von der Viskosität des Viskoelastikums abhängig.

Schlußfolgerung: Aus diesen Erkenntnissen läßt sich die Empfehlung ableiten, vor Inbetriebnahme des Ultraschalltips Methylcellulose-Präparate abzusaugen.