Entwicklung von Refraktion, Visus, Augeninnendruck, Hornhautdicke und Endothelzelldichte nach Erbiumlaserphako
E. Fischer, H. Höh
Augenklinik am Klinikum Neubrandenburg, NeubrandenburgEinleitung: Im Rahmen einer prospektiven multizentrischen Studie wurde seit August 1997 in unserer Klinik die Kataraktoperation mit dem Erbiumlaser an bislang 11 Patienten durchgeführt. Ziel dieser Studie war es, neben der Kontrolle der operationstechnischen Parameter und Festlegung der Indikationsstellung Refraktion, Visus, Augeninnendruck, Hornhautdicke und Endothelzelldichte im Verlauf von zwei Monaten zu beobachten.
Material und Methode: Operiert wurden 11 Patienten von einem Operateur, wobei jedoch aufgrund des Ausscheidens einer Patientin nur 10 Patienten an der Auswertung teilnahmen. Präoperativ und am 1., 4., 14. und 60. postoperativen Tag wurde eine eingehende Untersuchung nach Studienprotokoll durchgeführt. Neben dem morphologischen Befund und der Feststellung von Komplikationen wurden Refraktion, Visus, Augeninnendruck, Hornhautdicke und Endothelzellzahl bestimmt.
Ergebnisse: Die aufgetretenen Komplikationen waren in ihrer Verteilung und Häufigkeit mit denen nach herkömmlicher Kataraktoperation vergleichbar. Bei einer Patientin kam es zur Entwicklung einer postoperativen Endophthalmitis, die wir jedoch nicht auf das neue Operationsverfahren zurückführen würden. Die Patientin, die nach einem stationären Aufenthalt mit systemischer Antibiose einen Visus von 0,2 erreichte, schied aus der weiteren Studie aus. Bei den verbleibenden 10 Patienten stieg der Visus von 0,3 präoperativ auf 0,7 postoperativ nach zwei Monaten an und entspricht hiermit der Visusentwicklung nach Ultraschallphakoemulsifikation. Auch der Verlauf der Keratometerwerte sowie des Augeninnendrucks entsprachen dem nach Ultraschallphako. Die Pachymetrie zeigte eine Hornhautdickenzunahme von durchschnittlich 0,9%. Der Endothelzellverlust betrug lediglich 6,7%. Die Hornhautdickenzunahme und der Endothelzellverlust liegen damit deutlich unter den Daten nach herkömmlicher Ultraschallphakoemulsifikation.
Zusammenfassung: Bei gleicher Komplikationsrate, Visusentwicklung und Verhalten des Augeninnendrucks, jedoch niedrigerer Endothelzellverlustrate und Hornhautdickenzunahme im Vergleich zu herkömmlichen Ultraschallphakoemulsifikation halten wir die Laserphako für ein endothelschonendes, zukunftsträchtiges Operationsverfahren. Eine prospektive vergleichende Studie wird zeigen, ob die hohe Endothelprotektion auf das Laseremulsifikationsverfahren oder auf die geringe Kernhärte der meisten Studienteilnehmer zurückzuführen ist.