Mitomycin C als subkonjunktivale Injektion vor Erbiumlasersklerostomie - Dosierung und Komplikationen
S. Kaskel, H. Höh
Augenklinik im Klinikum Neubrandenburg, Pfaffenstraße 24, 17033 NeubrandenburgProblemstellung: Die Erbiumlasersklerostomie ist auf eine effektive Proliferationshemmung angewiesen. Seit Mitte 1995 wird hierfür an unserer Klinik Mitomycin C (MMC) einen bis mehrere Tage vor dem Eingriff subkonjunktival injiziert. Eine intraoperative großflächige Bindehauteröffnung entfällt hierdurch.
Patienten und Methode: Bei 53 Augen von 43 Glaukompatienten wurde zur Proliferationshemmung vor Erbiumlasersklerostomie (ELS) präoperativ 0,04 mg Mitomycin C in 0,2 ml Lösung an den Ort des geplanten Sickerkissens subkonjunktival injiziert. Die Nachbeobachtungszeit lag zwischen vier und zwanzig Monaten.
Ergebnisse: Über die Langzeitergebnisse nach ELS wurde bereits an anderer Stelle berichtet. Bei allen Patienten fand sich ein avaskuläres Sickerkissen. Bei 21 Augen (37,7%) kam es zu einer Sickerkissenvernarbung, die eine Reoperation und dann auch eine erneute Applikation von MMC erforderlich machte. Zehn Augen (18,8%) zeigten eine passagere Bindehauthyperämie, drei davon (5,6%) eine zusätzliche Epitheliopathie der Hornhaut, die unter lokaler pflegender Therapie innerhalb einiger Tage verheilte. Bei vier Augen (7,5%) bildete sich eine umschriebene Bindehautnekrose, die bei drei Patienten spontan verheilte. In einem Fall war jedoch eine Bindehautdeckung des Defektes erforderlich. Bei zwei Augen (3,8%) kam es zu einer zeitlich verzögerten Sickerkisseninfektion, die unter systemischer und lokaler Antibiotikagabe ohne funktionellen Schaden abheilte. Eine passagere Aderhautamotio bei Bulbushypotonie fand sich bei 15 Augen (28,3%). In drei Fällen (5,6%) wurde eine Hypotonie-Kontaktlinse angepaßt und so eine Stabilisierung des Augeninnendrucks erreicht, ein Auge (1,9%) erhielt eine Füllung der Vorderkammer mit Viskoelastikum.
Schlußfolgerung: Die präoperative subkonjunktivale Applikation von MMC hat sich als effektive Methode zur Proliferationshemmung vor ELS erwiesen; da in einzelnen Fällen Nebenwirkungen wie Bindehautnekrosen und Sickerkisseninfektionen auftraten, haben wir inzwischen die verwendete Dosis auf 0,004 mg/0,2 ml reduziert. Langzeitergebnisse stehen hierbei noch aus.