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Erweiterte Indikation für Multifokale IOL
D. Eisenmann, St. Moritz
Die in zahlreichen prospektiven Studien nachgewiesene Verbesserung der Lebensqualität nach Implantation multifokaler IOL (Typ AMO Array) scheinen ein Erweitern des Indikationsspektrums auch auf Augen mit begleitenden Pathologien zu rechtfertigen: so wurde bei 28 Augen mit chronischem Offenwinkelglaukom nach MIOL-Implantation neben einer Verbesserung von Visus und Gesichtsfeld stets eine Vergrösserung der Tiefenschärfe beobachtet, die derjenigen nichtglaukomatöser Augen entspricht. Bei Patienten mit trockener altersbedingter Makuladegeneration wurde postoperativer Fern- und Nahvisus mit dem praeoperativen potentiellen Visus verglichen. Dabei fanden sich keine unterschiedlichen Ergebnisse bei Patienten mit monofokaler IOL und multifokaler IOL (MIOL), wobei Patienten mit MIOL wiederum eine vergrösserte Tiefenschärfe aufwiesen. Nachdem seit kurzem ein erweiteres Dioptrienspektrum der MIOL verfügbar ist, wurde eine MIOL-Implantation bei 11 höher myopen und 5 hyperopen Patienten durchgeführt, mit einer in allen Fällen nachweisbaren Pseudoakkommodation. In einem Fall erfolgte eine beidseitige MIOL-Implantation als refraktiver Eingriff zur simultanen Myopie- und Presbyopiekorrektur.
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