Wissenschaftliche Beiträge 2000

113 V

Intraindividueller Vergleich der Nachstarrate nach Acrysof R versus Memory R-HKL

C.D. Quentin, S. Holak, W. Meyer-Riemann, M. Vogel
Universitäts-Augenklinik, D-37075 Göttingen


Material und Design von Hinterkammerlinsen (HKL) scheinen die Nachstarbildung nach einer Kataraktoperation beeinflussen zu können. In der vorliegenden Studie wurde daher die Ineidenz des Nachstars nach Implantation zweier unterschiedlicher faltbarer HKL bei ein und demselben Patienten untersucht.
Patienten und Methoden: 51 Patienten im Alter von 73,2 Jahren (MW) wurden zwischen Januar 1997 bis Dezember 1998 beidseits an einer Kataraktoperiert. Ein Auge erhielt dabei die hydrophobe Acryl-HKL (MA60BM, Fa. Alcon) und das Partnerauge die vorgerollte hydrophile Polyacrylamid-HKL (Memory, Fa. Mentor). Die Trübung der hinteren Linsenkapsel wurde durch eine standardisierte Spaltlampen- und Fotountersuchung beurteilt. Die Kontrolle erfolgte in einem postop. Zeitraum von 6-25 Monaten (MW 11,3 Mon.).
Ergebnisse: Die Nachstarrate für das zentrale Areal der Hinterkapsel ergab für die Augen mit der Acrysof R-HKL einen Wert von 0,08 und für die Memory R-HKL von 0,17. Der Unterschied ist statistisch nicht signifikant, p=0,54 (verbundener t-Test). Der Visus lag in der Gruppe der Augen mit einer Acrysof R-HKL im Mittel bei 0,7 +/- 0,28 und in der Gruppe der Memory R-HKL bei 0,63 +/- 0,25. Ein "glistening" wiesen 15 Acrysof R-Linsen auf. Oberflächliche Defekte hatten 43 Acrysof R-und 9 Memory R-Linsen.
Schlussfolgerung: Die Ausdehnung und Dichte des Nachstars zeigt bei Beurteilung des zentralen Areals der hinteren Linsenkapsel keinen signifikanten Unterschied beim intraindividuellen Vergleich zwischen Acrysof R und Memory R-HKL. Acrysof R-Linsen wiesen eine erhöhte Materialempfindlichkeit und "glistening" auf, ohne nachteilige Wirkung für den Visus.

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