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Inhibitation der Adhäsion von Linsenepithelzellen durch den Kalzium-Kanal-Blocker Mibefradil
R. Beck, B. Nebe*, J. Ryckby*, R. Guthoff
Univ.-Augenklinik Rostock
* Arbeitsbereich Klinische Forschung der Klinik für Innere Medizin der Univ.- Rostock
Hintergrund: Der ursprünglich in der Therapie des Hypertonus eingesetzte T-Kanal-Blocker Mibefradil erwies sich als excellenter Inhibitor der Zelladhäsion von Leukozyten. Ziel unserer Untersuchungen war es, die Interaktion von Integrinen und extrazellulärer Matrix (EZM) von Linsenepithelzellen nach Gabe von Mibefradil zu untersuchen.
Methode: Menschliche Linsenepithelzellen aus der ersten Passage gewonnen bei der Kataraktoperation wurden mit 10µM Mibefradil versetzt und das Adhäsionsverhalten, Zellspreading und Veränderungen im Aktin-Zytoskelett beobachtet.
Ergebnisse: Mibefradil führt bei Linsenepithelzellen nach 24 h zu einer Adhäsionsblockade, so daß sich die Zellen auflösen und es zur deutlichen Reduktion der Adhäsionsfläche kommt. Des weiteren kommt es zur Reduzierung der Integrinexpression (Rezeptoren für Matrixproteine) und der Integrin-Assoziation zum Zytoskelett.
Schlussfolgerung: Mibefradil ist ein Adhäsionsinhibitor für menschliche Linsenepithelzellen und könnte ein neuer Therapieansatz für die Nachstarprävention darstellen.
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