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Vergleich zweier computergestützter Nachstarbewertungssysteme
M.P. Holzer, Ch. Nimsgern, Ch. Hartmann, M.R. Tetz
Augenklinik der Charité, Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1, D-13353 Berlin
Zusammenfassung: Die Entwicklung eines Nachstares ist eine häufige Komplikation der extrakapsulären Kataraktchirurgie. Die Häufigkeit variiert der Literatur zufolge zwischen 10 bis über 50%. Die große Schwankung der ermittelten Werte liegt unter anderem an der Art der Nachstarbewertung und -quantifizierung. Die hier vorgestellte Studie vergleicht die Ergebnisse zweier morphologischer Nachstarbewertungssysteme miteinander: EPCO (Evaluation of Posterior Capsule Opacification) und eine computergesteuerte Pixelanalyse nach Spalton.
Patienten und Methoden: In dieser Studie wurden 32 Augen von 32 Kataraktpatienten bezüglich der Nachstarentwicklung postoperativ untersucht. Den Patienten wurde eine von vier verschiedenen Intraokularlinsen (A,B,C,D) implantiert und zu vorgegebenen postoperativen Terminen eine Kontrolluntersuchung durchgeführt. Dabei wurde eine Digitalaufnahme der Intraokularlinse in regredientem Licht bei maximaler Mydriasis gemacht. Diese wurde auf Nachstarentwicklung zum einen mit der Software EPCO und zum anderen mit einem pixelanalysierenden Computersystem ausgewertet. Die so erhaltenen Nachstarwerte wurden miteinander verglichen.
Ergebnisse: Beide Systeme zeigten bei den 4 verschiedenen Linsentypen miteinander vergleichbare Werte. Die mit EPCO gewonnenen Daten waren in jeder Gruppe etwas niedriger (A:0,31; B:0,04; C:0,31; D:0,06) als die des pixelanalysierenden Systems (A:0,46; B:0,13; C:0,57; D:0,14). Die benötigte Zeit und der Aufwand für die Auswertung waren jedoch bei Anwendung von EPCO (1,5 min) weitaus geringer als bei dem pixelanalysierenden System (30 min).
Schlussfolgerung: Beide Systeme lieferten reproduzierbare und vergleichbare Ergebnisse bei der Nachstarauswertung. Für den täglichen klinischen Einsatz erscheint das EPCO System einfacher und schneller. Mit zunehmender Standardisierung der morphologischen Nachstarauswertung wird eine größere Vergleichbarkeit von Studiendaten möglich und der Einfluß von IOL Design, Material und OP-Techniken schneller und zuverlässiger eruierbar.
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