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Die TCT Technik zur Entfernung des Viskoadaptivums Healon®5 nach Kataraktchirurgie
M.R. Tetz, M.P. Holzer
Augenklinik der Charité, Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1, D-13353 Berlin
Zusammenfassung: Das neu in die Kataraktchirurgie eingeführte viskoadaptive Substanz Healon®5 zeigt als bisher einziges Viskoelastikum je nach Operationssituation kohäsives oder dispersives Verhalten. Dieses hochvisköse Viskoelastikum (7.000.000 mPas) sollte - wie jedes andere Viskoelastikum auch - nach erfolgter Kataraktoperation möglichst vollständig aus dem Auge entfernt werden, um einen postoperativen Augeninnendruckanstieg zu vermeiden. Eine neue Absaugtechnik (Two Compartment Technique - TCT) für dieses Viskoelastikum wurde daher entwickelt und im folgenden dargestellt.
Patienten und Methoden: Bei 30 Patienten, die an einer Katarkt operiert wurden und bei denen das Viskoelastikum Healon®5 eingesetzt wurde, kam als Entfernungstechnik entweder die Rock ´n Roll Technik nach Arshinoff oder TCT zur Anwendung. Die Auswahl des Absaugverfahrens erfolgte per Zufallsverteilung und es wurde die benötigte Zeit zur kompletten Entfernung von Healon®5 gemessen.
Ergebnisse: Bei Anwendung der TCT konnte das Viskoelastikum Healon®5 schneller und sicherer aus dem Auge entfernt werden als bei Anwendung der Rock ´n Roll Technik. Die mittlere Absaugzeit bei kompletter Entfernung betrug bei TCT 18,4 Sekunden (± 4,1) und bei der Rock ´n Roll Technik 43,7 Sekunden (± 12,9).
Schlussfolgerung: Zur Vermeidung postoperativer Komplikationen nach Viskoelastikaeinsatz ist eine schnelle und komplette Entfernung der Substanz nach Beendigung der Operation dringend notwendig. Insbesondere bei hochviskösen Substanzen droht ansonsten die Gefahr eines Augeninnendruckanstieges. Je nach benutzter Absaugtechnik sind verschieden lange Entfernungszeiten notwendig. Die für das Viskoadaptivum Healon®5 entwickelte TCT Technik konnte die Absaugzeit gegenüber der Rock ´n Roll Technik deutlich verkürzen.
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