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Wie rein sind die Viskoelastika für die Ophthalmochirurgie?
H. Burkhard Dick, Albert J. Augustin, Gerd U. Auffarth, Norbert Pfeiffer
Universitäts-Augenklinik, Mainz
Ziel: Die Messung der Endotoxinkonzentration (EK) bei 25 verschiedenen kommerziell erhältlichen viskoelastischen Substanzen auf der Grundlage von Hyaluronsäure und Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC).
Material und Methoden: Der in-vitro Limulus Amöbozyten Lysat (LAL) Test zeigt die Gegenwart von Endotoxinen gram-negativer Bakterien auf. Die Untersuchungen wurden von einem unabhängigen und erfahrenenen Institut zur Untersuchung von Medizinprodukten vorgenommen. Das Verfahren erfolgte gemäß den Richtlinien der EP/USP einschließlich Doppelbestimmungen, Negativkontrollen, Verdünnungsserien mit Standardendotoxin als Kontrolle, Verdünnungsserien mit Untersuchungssubstanz sowie mit positiver Kontrollbestätigung der Untersuchungsergebnisse.
Ergebnisse: 16 verschiedene Viskoelastika (Amvisc, Amvisc Plus, Biolon, Coatel, Healon, Healon GV, Healon 5, HPMC Ophtal L, Microvisc, Microvisc Plus, Ocucoat, Provisc, Rayvisc, Viscoat, Visco Shield 2%, Visko 1.4%) wiesen einen EK unter 1.2 Endotoxin Units/ml (Nachweisgrenze) auf. 5 Viskoelastika (Adatocel, HPMC Ophtal H, LA Gel, Viscorneal, Viscorneal Plus) enthielten eine EK von >1.2 - <12 EU/ml, wohingegen in 4 Viskoelastika (Biocorneal, Dispasan, Dispasan Plus, Visko 1%) eine EK von > 24 EU/ml nachweisbar war.
Zusammenfassung: Der Einsatz reiner Viskoelastika ist zu empfehlen, um eine viskoelastikuminduzierte Entzündungsreaktion zu vermeiden, insbesondere für diejenigen Operationen, die mit der Möglichkeit einer Belassung von Viskoelastikumresten im Auge einhergehen (z.B. Kataraktchirurgie, Viskokanalostomie oder penetrierende Keratoplastik).
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