Wissenschaftliche Beiträge 2000

126 V

Vergleichende Untersuchung der Osmolalität verschiedener Viskoelastika

S. Puls, B. Dick, N. Pfeiffer
Universitäts-Augenklinik Mainz, Langenbeckstraße 1, D-55101 Mainz


Eine wichtige physikochemische Eigenschaft von viskoelastischen Substanzen (VES) ist eine Osmolalität von ca. 305 mOsmol/kg, ähnlich der der Hornhaut und des Kammerwassers. Der Kontakt einer hypoosmotischen Lösung mit gesundem Hornhautendothel kann zu Endothelzellschwellung führen.
Material und Methoden: Die Untersuchungen wurden gemäß den Richtlinien der Europäischen Pharmacopoeia unter Einsatz eines kalibrierten Osmometers in dem Gefrierpunktverfahren vorgenommen. Insgesamt wurden vier Messungen an 24 verschiedenen VES unterschiedlicher Zusammensetzung untersucht.
Ergebnisse: Die mittlere Osmolalität (mOsmol/kg) betrug bei den hyaluronsäurehaltigen VES: Allervisc®: 299; Allervisc® Plus: 307; Amvisc® Plus 335; AMO Vitrax®: 284; Biolon®: 279; Dispasan®: 311; Dispasan® Plus: 314; Healon®: 295; Healon® GV: 312; Healon® 5: 322; HYA-Ophtal®: 376; Microvisc®: 313; Microvisc® Plus: 341; Provisc®: 307; Rayvisc®: 312; Viscoat®: 340; Visko®: 296; Visko® Plus: 319. Hydroxypropylmethylcellulosehaltige (HPMC) VES: Adatocel®: 278; HPMC Ophtal® L: 358; HPMC Ophtal® H: 360; La Gel®: 317; Ocucoat®: 309; Visco Shield®: 376.
Schlussfolgerung: Es fanden sich Unterschiede in der Osmolalität der verschiedenen Viskoelastika, welche die Hornhautdicke nach der Kataraktchirurgie beeinflussen können. Wir empfehlen die Verwendung eines Viskoelastikums mit einer Osmolalität von etwa 305 mOsmol/kg oder leicht höher besonders für Augen mit kompromittiertem Hornhautendothel.

Zurück


Zur Tagungsübersicht DGII 2000

Copyright © DGII 2000