30 V
Thermokeratoplastik- Wird sie wieder modern?
J. Schmidt, G. W. Nietgen, P. Kroll
Zentrum fuer Augenheilkunde der Philipps-Universitaet, 35037 Marburg
Zusammenfassung: Durch die Thermokeratoplastik (TKPL) kann ein Keratokonus (KK) abgeflacht oder ein Keratoglobus im limbusnahen Hornhautbereich durch lokale Hitzeeinwirkung stabilisiert werden, so dass eine anschliessende KPL komplikationslos wird.
Patienten und Methode: Wir berichten ueber einen Patienten mit dekompensiertem KK bis in den Limbusbereich und einen weiteren mit prominentem KK und dadurch hervorgerufene subjektive Beschwerden., bei denen wir erstmalig eine stabilisierende TKPL mit einem modifizierten Passow-Kauter durchfuehrten.
Ergebnisse: Durch die lokale TKPL konnte die Empfaengerhornhaut durch Schrumpfung soweit verdickt, abgeflacht und somit stabilisiert werden, dass bei dem ersten Patienten am 2. postoperativen Tag eine problemlose Adaptation der Spenderhornhaut moeglich war. Die periphere Hornhaut bot ausreichenden Halt fuer die Naht. Am 7. postoperativen Tag wurde der Patient nach komplikationslosem Verlauf mit einem Visus von sc 0,1 entlassen. Bei dem zweiten Patienten konnte die Hornhaut allein durch die TKPL soweit abgeflacht werden, dass bei bestehender Retinitis pigmentosa der Patient bei subjektiver Beschwerdefreiheit zur Zeit keine weiteren Eingriffe wuenschte. Diskussion: Die Thermo-KPL mit dem Passow-Kauter ist eine unterstuetzende Massnahme zur Stabilisierung der Hornhaut bei bestehender Perforationsgefahr. Sie ist effektiv, schnell anzuwenden und unterstuetzt das spaetere operative Vorgehen bei einer KPL durch eine Schrumpfung und Verdickung, insbesondere der HH-Peripherie (1). In Einzelfaellen reicht sie als kurative Therapie aus, insbesondere wenn zentrale Hornhauttruebungen nicht als stoerend empfunden werden. Literatur: 1. Holtman HW. Klin Mbl Augenheilk 1976; 168: 728-731
Zurück