Wissenschaftliche Beiträge 2000

39 V

Blut-Kammerwasser-Schranke nach Phakoemulsifikation mit Hinterkammerlinsen-Implantation: Vergleich zwischen PMMA Linsen und Faltlinsen

Nhung X. Nguyen, Ileana Tomida, Michael Küchle
Augenklinik mit Polikilinik, Universität Erlangen-Nürnberg


Hintergrund: Störungen der Blut-Kammerwasser-Schranke (BKS) nach Kataraktoperation können prinzipiell durch die Minimierung des operativen Traumas reduziert wereden. In dieser Studie untersuchten wir quantitativ die Alteration der BKS nach Phakoemulsifikation mit PMMA Hinterkammerlinsen (HKL)-Implantation im Vergleich zu faltbarer HKL.
Patienten und Methode: 48 Augen von 48 Patienten (Alter 63±8,8 Jahre) ohne vorbestehende BKS-Defekte oder vorausgegangene Eingriffe wurde in 2 Gruppen unterteilt: Gruppe 1 (24 Patienten): Phakoemulsifikation mit one-piece-6,0mm PMMA-HKL (6 mm corneosklerale Inzision); Gruppe 2 (22 Patienten): Phakoemulsifikation mit faltbarer Acryl-HKL (3,5 mm Inzision), 15 Patienten über Korneoskleraltunnel, 7 Patienten mit Clear Cornea-Schnitt. Alle Patienten wurden von einem Operateur operiert. Die prä-, intra- und postoperative Behandlung war standardisiert. Die Störung der BKS wurden quantitativ mit dem Laser Flare-Cell Meter (Kowa, FC-1000) präoperativ sowie am 1. und 2. postoperativen Tag bestimmt.
Ergebnisse: Präoperativ waren die Tyndallometriewerte in beiden Gruppen vergleichbar im Mittel (6,7 * 2,7 bzw 5,6 * 2,7 Photon counts/ms). Am 1. postoperativen Tag war die Tyndallometriewerte in Gruppe 1 (9,7 ± 2,9) nicht signifikant höher als in Gruppe 2 (9,2 ± 2,2, p = 0,06) und blieb am 2. Tag auf gleichen Niveau (9,3 ± 3,3), während die Tyndallometriewerte in Gruppe 2 sich wesentlicht verringerten (6,7 ± 2,3, p = 0,01). Bei den Patienten in Gruppe 2 bestand kein signifikanter Unterschied des Tyndall-Effektes zwischen Korneoskleraltunnel und Clear Cornea-Schnitt (p = 0,1).
Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt, daß die Phakoemulsifikation mit faltbarer HKL nur zu einer sehr geringen frühpostoperativen Schrankenstörung führt.

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