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Prospektive kontrollierte Studie zur Kataraktoperation von marcumarisierten Patienten in intrakammeraler Lidocainanästhesie
Norbert Anders, Z. Sherif , Chr. Hartmann
Augenklinik Charité, Berlin
Hintergrund: Nach wie vor wird bei geplanten Operationen von marcumarisierten Patienten eine präoperative Anhebung des Quick-Wertes durch rechtzeitiges Absetzten der Marcumartabletten angestrebt. Aufgrund der Fortschritte in der Operationstechnik wie der Einführung der No-Stitch-Technik, der Kleinschnittechnik und cornealer Inzisionen konnte das Blutungsrisiko während einer Kataraktoperation so stark gemindert werden, daß lediglich eine eventuelle Peri- oder Retrobulbäranästhesie eine Heraufsetzung des Quick-Wertes erforderlich machen könnte.
Patienten und Methoden: Es wurde bei einer Gruppe von 24 Katarakt-Patienten die Markumartherapie unverändert fortgeführt (durchschnittlicher Quick- Wert 29%). Diese wurden mit Lidocain-Gel und 0,15 ml konservierungsstofffreiem 1%igem Lidocain in die Vorderkammer anästhesiert. Als Kontrollgruppe diente eine gleichgroße Gruppe von Patienten ohne Marcumar und gleicher Anästhesie. Es wurden die intraoperativen sowie die postoperativen Komplikationen erfaßt.
Ergebnisse: An blutungsbedingten Komplikationen konnten in der Markumargruppe 2 Hyposphagmata und in der der Kontrollgruppe 3 Hyposphagmata gefunden werden. In keinem der Fälle trat ein Hyphäma oder eine Glaskörperblutung ein. Blutungsunabhängige Komplikationen konnten nicht festgestellt werden.
Schlußfolgerung: Die durchgeführte Studie läßt den Schluß zu, daß bei Kataraktoperationen in Lidocainanästhesie weder ein präoperatives Absetzten der oralen Marcumartherapie mit der Gefahr der vitalen Gefährdung des Patienten noch ein kornealer Schnitt notwendig sind.
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