Wissenschaftliche Beiträge 2000

44 K+Vi

Das UGH Syndrom (Uveitis-Glaucoma-Hyphema): Ein Fallbericht

F. v. Weyhe, G. U. Auffarth, L. Wang, H.E. Völcker
Universitäts-Augenklinik Heidelberg, INF 400, D-69120 Heidelberg


Hintergrund: Das UGH Syndrom war in den achtziger Jahren eine wichtige Komplikation nach extrakapasulärer Kataraktextraktion und Intraokularlinsenimplantation. Heutzutage wird diese Komplikationsart selten erkannt.
Fallbericht: Ein 51 jähriger Patient stellte sich mit einem nicht druckregulierten als Pigmentdispersionsglaukom eingeordnetem Glaukom am linken Auge vor. Der Intraokulardruck (IOD) betrug bei Erstvorstellung unter fünffacher Lokaltherapie und systemischer Acetozolamidgabe 42mmHg, es lag eine 1,0 exkavierte Papille vor, der korrigierte Visus betrug 0,3p. 8 Jahre zuvor war bei dem Patienten eine extrakapsuläre Kataraktextraktion mit Sulkusimplantation einer PMMA Linse (Pharmacia 105A) durchgeführt worden. Seitdem gab es immer wieder schwer einstellbare Drucksteigerungen. Neben zwei Nachstarabsaugungen wurde auch eine gedeckte Trepanation durchgeführt. Die spaltlampenmikroskopische Untersuchung mit dem Kontaktglas zeigte eine Hämansammlung im Bereich der temporalen Linsenhaptik, Zellen/Tyndall 3+, Flaremeterwerte von 52,5 (Kowa FM-500). Unter systemischer unk lokaler antiinflammatorischer Therapie wurde eine IOL explantation durchgeführt. Der IOD sank postoperativ auf 12-15mmHg unter Lokaltherapie mit einem ß-Blocker. Der Visus betrug mit Kontaktlinse 0,8, der Flaremeterwert sank auf 20,0.
Schlussfolgerung: Das UGH Syndrom ist zwar heutzutage sehr selten, kann jedoch immer noch vorkommen. Die Explantation der Linse unter systemischer und lokaler antiinflammatorischer Therapie stellt eine schnelle und effektive Lösung dar.

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