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ENDOPHTHALMITIS: PPV UND HINTERKAMMERLINSEN-(HKL)-IMPLANTATION
Alexander A.Bialasiewicz, Katrin Engelmann und Gisbert Richard
Augenklinik mit Poliklinik des Univ.-Krankenhauses Eppendorf, Hamburg
Das Belassen, Austauschen oder die Implantation von Hinterkammerlinsen im Rahmen von Operationen bei Endophthalmitiden (E) wird kontrovers diskutiert.
Patienten und Methoden: 7 Augen mit postoperativer, 1 Auge mit fortgeleiteter bakterieller E (Entzündungsschwerpunkt: vorderer Glaskörper), 4 Augen mit Durchwanderungsendophthalmitis (3x nach HH-Transplantatsprengung, 1x nach fortgeleiteter bakterieller E) wurden mit einer vollständigen ppV (12x), vorderen Vitrektomie (1x), Belassen der HKL (3x), HKL-PMMA-Austausch (6x), 3x HKL-Implantation und 4x perforierenden Keratoplastik operiert, Nachbeobachtungszeit: 3-52, im Mittel 16 Monate). Antibiose: i.o. Vancomycin, i.v. Ciprofloxacin und Imipenem-Cilastatin, s.c. Gentamicin, top. Ofloxacin.
Ergebnisse: Visus bei Aufnahme: 9x Handbewegungen, 4x LS/dP; besterreichter postOP Visus: bei postOP Endophthalmitis: 1x 1.0, 1x 0.6, 2x 0.25, 3x 0.1, fortgeleitete Endophthalmitis 1x 0.3, Durchwanderungsendophthalmitis nach Transplantatsprengung 1x 0.8, 1x 0.4, 1x 0.2, bei fortgeleiteter Endophthalmitis 1x 0.1. Komplikationen: 2x PVR-Amotio, keine Infektionsrezidive, keine Sekundärglaukome oder Hypotoniesyndrome.
Schlussfolgerung: In genau zu definierenden bestimmten Fällen kann die HKL-Implantation bzw. das Belassen oder Auswechseln einer implantierten HKL auch bei floriden Endophthalmitiden vorgenommen werden und für die schnelle Rehabilitation der meist älteren Patienten vorteilhaft sein. Die möglichst vollständige Ausräumung des infektiösen Materials ist eine wichtige Voraussetzung für diese Therapiemöglichkeit.
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