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Katarakt-Chirurgie bei marcumarisierten Patienten
F. Auer, S. Caspers, M. Wenzel
Universitäts-Augenklinik der RWTH Aachen
Es stellt sich die Frage, ob eine Antikoagulantientherapie wie in der "großen" Chirurgie auch in der mikroinvasiven Ophthalmochirurgie ein Problem darstellt und deshalb bei elektiven Eingriffen, wie z.B. der Katarakt-Operation, eine Umstellung auf Heparin erforderlich ist.
Patienten: Es wurden retrospektiv Akten ausgewertet von Patienten, die in den letzten 10 Monaten an unserer Klinik eine Katarakt-Operation erhielten. Darunter waren 26 Augen von 18 Patienten die unter einer effektiven Marcumarisierung (Quick 15-35%) in Retrobulbäranästhesie operiert wurden. An 25 Augen wurde eine Phakoemulsifikation mit anschließende IOL-Implantation über einen Corneoskleral-Schnitt durchgeführt. Bei einem Patienten erfolgte bei Aphakie nach komplizierter Netzhautchirurgie die Sekundärimplantation einer sklerafixierten IOL.
Ergebnisse: Bei allen Patienten verlief die Operation komplikationslos, es kam zu keiner unvorhergesehenen Blutung. Postoperativ zeigte sich ein normaler Heilungsverlauf. Der Vorderabschnittsbefund entsprach denjenigen von Patienten ohne gerinnungshemmende Medikation.
Schlussfolgerung: Katarakt-Chirurgie ist auch unter Marcumar-Einnahme problemlos möglich. Eine vorübergehende Vollheparinisierung, die eine längerzeitige stationäre Behandlung erforderlich macht und somit meist nicht den Patientenwünschen entspricht und hohe Kosten verursacht, ist nicht notwendig.
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